Bei US-Einzelhandelsriesen klingeln die Kassen

Walmart übertrifft Erwartungen - Umsatz von Home Depot steigt fast um ein Viertel - Aktien schwächer

Bei US-Einzelhandelsriesen klingeln die Kassen

md Frankfurt – Der Einzelhandelsriese Walmart und die Baumarktkette Home Depot, beide aus den USA, kommen mit der Coronakrise bestens zurecht. Die Halbjahres- und Quartalszahlen zeugen von starkem Wachstum und kräftigen Gewinnsteigerungen.Wie nahezu überall auf der Welt, wo aufgrund der Pandemie zeitweilig ein Lockdown verhängt worden war, zogen die Umsätze mit Lebensmitteln und im Online-Handel an – so auch bei Walmart. Der Erlös sei im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 5,6 % auf 137,7 Mrd. Dollar gestiegen, wie der Konzern mitteilte. Bereinigt um Änderungen der Verkaufsfläche habe der Anstieg sogar bei 9,3 % gelegen.Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,5 % auf 6,06 Mrd. Dollar. Der Periodenüberschuss sprang um vier Fünftel auf 6,48 Mrd. Dollar. Dieser Zuwachs ist allerdings größtenteils auf die milliardenschwere Wertsteigerung zurückzuführen, die sich Walmart dank des Börsengangs des chinesischen Alibaba-Konkurrenten JD.com in Hongkong gutschrieb.Positiv war auch die Entwicklung in der Mittelflussrechnung für das erste Halbjahr. Der operative Cash-flow legte laut der Mitteilung um mehr als die Hälfte auf 18,96 (i.V. 11,19) Mrd. Dollar zu. Der freie Cash-flow, der durch Subtraktion der Investitionen (Capex) von 3,57 (4,87) Mrd. Dollar vom operativen Mittelzufluss ermittelt wird, habe sich auf 15,4 (6,3) Mrd. Dollar verzweieinhalbfacht.Die Krise hat für Walmart aber auch finanzielle Schattenseiten: Gemäß der Mitteilung liegen die Belastungen in Zusammenhang mit der Pandemie bei 1,5 Mrd. Dollar. Weniger gut entwickelte sich zudem das internationale Geschäft; negative Wechselkurseffekte ließen den Umsatz schmelzen. Dazu bremsten Schließungen in Indien, Afrika und Mittelamerika einen Teil des Geschäfts aus. Insgesamt übertraf Walmart aber die Umsatz- und Gewinnerwartungen von Analysten.Die Jahresprognose hatte Walmart wegen der Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereits nach dem ersten Quartal ausgesetzt. Auch Home Depot hatte den Ausblick zurückgenommen. Und wie Walmart hat auch der weltgrößte Baumarktbetreiber im zweiten Quartal von einer gestiegenen Kundennachfrage profitiert. Die Erlöse sprangen im Vergleich zur Vorjahreszeit um 23,4 % auf 38,05 Mrd. Dollar; ein Umsatzrekord, wie CEO Craig Menear erklärte. Auch beim operativen Ergebnis und dem Nettogewinn legte Home Depot kräftig zu: Sie stiegen jeweils um knapp ein Viertel auf 6,07 Mrd. bzw. 4,33 Mrd. Dollar.Der operative Cash-flow legte den Angaben zufolge im ersten Halbjahr auf 14,83 (8,54) Mrd. Dollar zu. Die Investitionen (Capex) sanken um ein Viertel auf 1,03 Mrd. Dollar.Im Vierteljahresdurchschnitt standen auf jedem von Home Depot ausgestellten Einkaufszettel 74,12 (67,31) Dollar; das ist ein Anstieg im Vorjahresvergleich um 10 %. Um 23,5 % auf über 629 Dollar nahm der Erlös pro Quadratfuß (0,09 Quadratmeter) Verkaufsfläche zu.Trotz positiver Zahlen, die über den Erwartungen lagen, gaben die beiden im Dow Jones enthaltenen Werte am Dienstag nach. Grund waren Gewinnmitnahmen.