Kernmarke "Nivea" bereitet dem Konsumgüterkonzern Sorge

Beiersdorf reduziert Umsatzprognose erneut

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat seine Umsatzprognose für 2025 erneut gesenkt. Vor allem die Kernmarke Nivea zeigte im dritten Quartal weiter Schwäche.

Beiersdorf reduziert Umsatzprognose erneut

Beiersdorf senkt
Umsatzprognose erneut

Kernmarke Nivea zeigt weiter Schwäche – Tesa-Erlöse stabil

md Frankfurt

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat seine Umsatzprognose für 2025 erneut gesenkt. Vor allem die Kernmarke „Nivea“ zeigte im dritten Quartal weiter Schwäche. Hier setzt Vorstandschef Vincent Warnery auf Veränderungen im Portfolio und neue Produkte.

Nach drei Vierteln des Jahres liegt der berichtete Konzernumsatz mit 7,54 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau und im Rahmen der Analystenerwartungen. Organisch – also ohne Wechselkurs- und Portfolioeffekte – stiegen die Erlöse den Angaben zufolge um 2%. Im dritten Quartal habe der Umsatz organisch um 1,7% auf 2,35 Mrd. Euro zugelegt. Beiersdorf geht nun für 2025 von einem organischen Wachstum von rund 2,5% aus. Zuvor lag die Prognose bei „ungefähr 3%“. Anfang August hatte das Management die Erwartung bereits von 4 bis 6% auf „ungefähr 3%“ gesenkt. Die bereinigte operative Umsatzrendite auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll weiter leicht über dem Vorjahreswert von 13,9% liegen.

Aktie tendiert freundlich

An der Börse tendierte die Beiersdorf-Aktie im Handelsverlauf freundlich. Im Jahresvergleich hat das Papier aber ein Viertel an Wert verloren. Die Marktkapitalisierung liegt bei 21 Mrd. Euro.

Die Kursreaktion blieb am Donnerstag auch deshalb verhalten, weil Analysten für das dritte Quartal mit den veröffentlichen Umsatzveränderungen gerechnet hatten.

Im Unternehmensbereich „Consumer“ mit Marken wie Nivea, Eucerin, Aquaphor und La Prairie wurden laut Beiersdorf in den ersten neun Monaten 6,3 Mrd. Euro umgesetzt. Das organische Plus habe bei 2% gelegen. Hier habe vor allem das deutliche Wachstum der Derma-Sparte (Eucerin und Aquaphor) um 12,3% gestützt. Der unbereinigte Nivea-Umsatz, inklusive Labello, ging zwischen Januar und Ende September um 1,6% auf 4,23 Mrd. Euro zurück; organisch ging es in dieser Zeit um 0,6% bergauf, im dritten Quartal jedoch um 0,4% nach unten.

Der Umsatz des Luxus-Labels La Prairie ging indes organisch um 7,2% zurück, verzeichnete im dritten Quartal jedoch wieder Wachstum. Das Health-Care-Geschäft, zu dem die Marken Hansaplast und Elastoplast zählen, erzielte gemäß der Mitteilung in den ersten neun Monaten ein kräftiges Wachstum von 8,8%. Dieses sei hauptsächlich vom starken Wachstum in der Kategorie Wundversorgung getragen worden sowie von der erfolgreichen Einführung des „Zweite-Haut-Schutzpflasters“.

Ausblick für den Bereich „Consumer“ abermals gesenkt

Für den Consumer-Bereich erwartet der Vorstand im Gesamtjahr nun ein organisches Wachstum von rund 2,5% (zuvor: 3 bis 4%; bis Anfang August: 4 bis 6%). Die operative Umsatzrendite (ohne Sondereffekte) soll im Vergleich zum Vorjahresniveau von 13,4% um 20 Basispunkte steigen.

Der Unternehmensbereich „Tesa“ (Klebstoffe) erzielte laut der Mitteilung in den ersten neun Monaten einen organischen Umsatzanstieg von 2%; die ausgewiesenen Erlöse lagen wie im Vorjahr bei 1,29 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr werden unverändert ein organisches Wachstum zwischen 1 und 3% sowie eine operative Ebit-Umsatzrendite (ohne Sondereffekte) von etwa 16% erwartet.

Wachstumstreiber im Bereich Tesa sei in den ersten drei Vierteln des Jahres das Elektronikgeschäft gewesen, insbesondere in China und der Asien-Pazifik-Region. Das Automobil-Segment habe sich weiter „in einem komplexen Marktumfeld“ bewegt.