Im DatenraumVorstandsvergütung

Beim Geld hört die Freundschaft auf

Die Vergütung ist ein ständiger Streitpunkt auf Hauptversammlungen – und das aus gutem Grund, sagen Anlegerschützer und Stimmrechtsberater.

Beim Geld hört die Freundschaft auf

Kein anderer Punkt regt Aktionäre auf Hauptversammlungen so auf wie die Vergütung des Vorstands. Und das zu Recht, sagt das Beratungsunternehmen ISS Governance, das institutionelle Investoren bei der Ausübung ihrer Stimmrechte unterstützt. Kaum eines der untersuchten Vergütungssysteme kommt bei den Beratern gut weg. Je kleiner das Unternehmen, desto größer die Kritik.

„Die wenigsten Vergütungssysteme sind aus unserer Sicht gut oder sehr gut“, sagt Katryna Krueger, Head of German Research bei ISS Governance. Besonders bemängelt sie die Regelungen zur Altersversorgung sowie die Herleitung der Vergütung, etwa durch allzu komplexe und intransparente Bonusregelungen. Verbesserungen zu den Vorjahren seien – wenn überhaupt – nur marginal erkennbar.

Ins gleiche Horn stößt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Sie möchte das Prinzip „Pay for Performance“ in den Fokus der Vorstandsvergütung setzen. 2024 sind einer DSW-Auswertung zufolge die Gehälter für Dax-Vorstände im Schnitt um 3% auf 3,76 Mill. Euro gestiegen. Die Vorstandsvorsitzenden kommen im Schnitt auf 5,75 Mill. Euro. Die DSW schaut dabei auf die vertraglich gewährte Vergütung. Die zugeflossene Vergütung kann deutlich höher ausfallen, etwa durch Ausschüttung mehrjähriger Vergütungsbestandteile.

Im Ausland liegen die Vorstandsgehälter der DSW-Analyse zufolge zwar deutlich höher als in Deutschland. Besonders groß ist der Unterschied zu den USA, wo Vorstandschefs im Dow Jones Industrial Average lndex 2024 im Schnitt umgerechnet 28,5 Mill. Euro verdienten. Allerdings sind die Vorstände dort auch höheren Haftungsrisiken ausgesetzt. Dieses Risiko werde auch vergütet, so die Erklärung der DSW.

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Beim Geld hört die Freundschaft auf

sar/das Frankfurt