Betfair weist Offerte von CVC-Konsortium zurück

Online-Wettbörse hält Angebot für zu niedrig

Betfair weist Offerte von CVC-Konsortium zurück

ste London – Betfair hat am Montag eine vorläufige Übernahmeofferte eines Konsortiums um den Finanzinvestor CVC Capital Partners als zu niedrig und mit zu vielen Bedingungen behaftet zurückgewiesen. Das am Freitag erhaltene Angebot bewertet den britischen Online-Wettanbieter mit 880 Pence je Aktie oder rund 912 Mill. Pfund (1,07 Mrd. Euro). Nach einer Prüfung mit den mandatierten Beratern von Goldman Sachs, Morgan Stanley und Barclays zeigte sich das Betfair-Management zuversichtlich, dass nach dem Rückzug aus einzelnen Märkten wie Griechenland und Deutschland die im vorigen Dezember vorgestellte neue Strategie tragfähig sei.”Wir haben ein einzigartiges Unternehmen mit einer Marktposition, Profitabilität, Cash-flow und Perspektiven, denen die Offerte nicht Rechnung trägt”, erklärte Betfair-Chairman Gerald Corbett in einer Mitteilung. Am 7. Mai will das Unternehmen, das zu den weltgrößten Onlineplätzen für Sportwetten zählt, erste Auskünfte über das am 30. April ablaufende Geschäftsjahr 2012/2013 geben.Die Betfair-Aktie, die unterhalb der Marke von 700 Pence notierte, bevor am 15. April CVC Gespräche mit potenziellen Co-Investoren, den Betfair-Investoren Antony Ball und Richard Koch, über eine mögliche Offerte für Betfair bestätigte, legte gestern um 4,2% auf 838,50 Pence zu. Seit dem Börsengang 2010 hat sich der Kurs der Online-Wettbörse fast halbiert. Im ersten Geschäftshalbjahr musste Betfair bei einem Umsatz von 200 Mill. Pfund wegen Wertberichtigungen einen Verlust von 64 Mill. Pfund ausweisen.Die britische Private-Equity-Firma CVC, die Ende voriger Woche mit dem Wiedereinstieg beim Essener Energiedienstleister Ista Schlagzeilen machte (vgl. BZ vom 19. April), bevorzugt nach Einschätzung von Beobachtern einen Turnaround von Betfair als private Gesellschaft, wobei das Management im Amt bleiben könnte. Schon 1999 hatte sich CVC im britischen Wettsektor beim Buchmacher William Hill engagiert und diesen drei Jahre später über die Börse verkauft. Beim Broker Peel Hunt hieß es, CVC laufe Gefahr, als Zugpferd für einen Käufer aus der Branche zu dienen.