BHP Billiton soll vor Kapitalerhöhung stehen

Liberum Capital: Dividendenkürzung reicht nicht aus

BHP Billiton soll vor Kapitalerhöhung stehen

hip London – Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton wird aus Sicht der Analysten von Liberum Capital um eine Kapitalerhöhung wohl kaum herumkommen. Wie aus einer aktuellen Studie der Londoner Investmentboutique hervorgeht, reichen Kürzungen bei den Investitionen und die völlige Streichung der Dividende nicht aus, um die Kriterien für ein solides “A”-Rating zu erfüllen. Nach ihrer Rechnung müsste dafür der operative Cash-flow (auch: Funds from Operations, FFO) zwei Fünfteln der Nettoverschuldung entsprechen. Um dieses Ziel zu erreichen, “benötigt BHP Billiton, einfach gesagt, im Geschäftsjahr 2017 Zuflüsse von mehr als 20 Mrd. Dollar aus einer Kürzung der Investitionen, Dividendenkürzungen und/oder einer Kapitalerhöhung, sollten die Spotmarktpreise Bestand haben”, heißt es in der Studie der Bank. Kostensenkungen von 8,8 Mrd. Dollar hätten den gleichen Effekt, seien aber unmöglich. Auch ein Anstieg des Ölpreises auf mehr als 90 Dollar je Barrel würde BHP Billiton das “A” sichern, zuletzt überwand das schwarze Gold aber lediglich die 30-Dollar-Marke.Für BHP Billiton hat sich das Engagement in der Förderung von Schiefergas und -öl in den USA zum Milliardengrab entwickelt. Wie das Unternehmen zuletzt mitteilte, sollen vor Steuern 7,2 Mrd. Dollar auf das Geschäft abgeschrieben werden.Die schwache Nachfrage aus dem Reich der Mitte macht der ganzen Branche zu schaffen. Der Kurs von BHP Billiton rutschte im vergangenen Jahr in London um 41 % ab. Nur der Rohstoffhändler Glencore schnitt unter den FTSE-100-Gesellschaften noch schlechter ab. Bei Haitong Research geht man davon aus, dass im aktuellen Kurs bereits eine Kürzung der Ausschüttung an die Aktionäre um 30 % eingepreist ist. Die Analysten der UBS gehen von einer Halbierung aus. Am 23. Februar legt BHP Billiton Zahlen vor. Dann wird auch mit Aussagen zur Dividende gerechnet.