Bieterwettstreit um Akzo-Chemie

Lanxess steigt gemeinsam mit Apollo in den Ring - Finanzinvestoren am Start

Bieterwettstreit um Akzo-Chemie

ab Düsseldorf – Noch ist nichts offiziell und noch ist viel Zeit, bis das Chemiegeschäft von Akzo Nobel unter den Hammer kommt. Dennoch bringen sich potenzielle Käufer früh in Stellung. Hatte es zuletzt so ausgesehen, als ob Private-Equity-Gesellschaften das Rennen um die Chemieaktivitäten der Niederländer unter sich ausmachten, wagt sich mit Lanxess nun der erste strategische Investor aus der Deckung. Wie Bloomberg unter Verweis auf informierte Kreise berichtet, schickt sich Lanxess an, gemeinsam mit dem Finanzinvestor Apollo in den Bieterring zu steigen. Lanxess selbst lehnte eine Kommentierung ab.Bekannt ist, dass KKR mit CVC Capital und Advent International mit Bain Capital an Offerten basteln. Damit zeichnet sich ein Bieterwettstreit um das Geschäft ab, das Akzo Nobel zur Disposition stellt. Offiziell fährt Akzo Nobel im Zuge der Abspaltung zweigleisig – Verkauf und Börsengang des Geschäfts werden parallel geprüft -, angesichts des großen Interesses dürfte es jedoch auf einen Verkauf hinauslaufen.Analysten hatten Lanxess bislang nicht als potenziellen Bieter auf dem Schirm, zumal die Kölner erst Mitte dieses Jahres die 2,4 Mrd. Euro schwere Übernahme von Chemtura abgeschlossen hatten. Der MDax-Wert reagierte auf die Spekulation mit einem Kurssprung um 2,5 % auf 65,02 Euro.Für Lanxess wäre es ein opportunistischer Schritt, der aber durchaus in die Strategie passen würde, werteten die Analysten von Citi. Zum Verkauf steht ein Umsatz von 4,8 Mrd. Euro (2016). Daraus wurde im zurückliegenden Turnus mit 20 % eine vergleichsweise attraktive operative Umsatzrendite (Ebitda) gezogen. Zwar handelt es bei den Chemieaktivitäten von Akzo Nobel eher um Basischemie, doch haben die Niederländer in den jeweiligen Bereichen entweder eine führende Weltmarktposition inne oder sind regional stark aufgestellt. Den Chemieaktivitäten wird ein Wert von um die 10 Mrd. Dollar (8,5 Mrd. Euro) beigemessen.Die Abspaltung des Segments Specialty Chemicals betreibt Akzo Nobel allerdings nicht aus freien Stücken. Vielmehr kündigte das Management im April die Aufspaltung an, um die feindliche Übernahme von PPG Industries abzuwehren. Bis April 2018 soll die Transaktion abgeschlossen werden. Anfang Dezember hatte die außerordentliche Hauptversammlung grünes Licht für die Aufspaltung gegeben.