Bieterwettstreit um Clearwire geht in die nächste Runde

Dish übertrifft mit eigener Offerte Sprint Nextel

Bieterwettstreit um Clearwire geht in die nächste Runde

Reuters Bangalore/Washington/Tokio – Der Bieterwettstreit um den Internetkonzern Clearwire geht weiter. Nachdem mit Sprint Nextel zuletzt der drittgrößte Mobilfunker der USA sein Angebot aufgestockt hatte, zieht Dish Network nach. Der Satellitenfernsehen-Betreiber bietet je Aktie mittlerweile 4,40 Dollar, womit Clearwire mit 6,5 Mrd. Dollar bewertet wird. Sprint hatte erst in der vergangenen Woche ihre Offerte auf 3,40 Dollar je Aktie angehoben. Sprint kontrolliert bereits mehr als die Hälfte der Papiere von Clearwire, die wegen des von ihr gehaltenen Mobilfunkspektrums interessant ist.Die Handynetz-Betreiber müssen sich die Frequenzen unter anderem mit Fernseh- und Radiostationen, der Feuerwehr und der Flugsicherung teilen – dementsprechend teuer und begehrt sind die Nutzungsrechte. Je mehr Frequenzen ein Mobilfunkbetreiber hat, desto mehr Kunden können gleichzeitig telefonieren oder im Internet surfen. Sprint benötigt die Frequenzen von Clearwire, um weiter wachsen zu können.Pikant ist der Bieterkampf um Clearwire auch, weil Dish parallel gerade versucht, Sprint zu übernehmen. Hier sitzt das Geld noch lockerer, Dish bietet 25,5 Mrd. Dollar. Allerdings ist auch der japanische Mobilfunker Softbank an Sprint interessiert und will 20,1 Mrd. Dollar für 70% der Anteile zahlen.Dish übertrifft mit ihrem neuen Angebot für Clearwire die Sprint-Offerte um fast 30%. Clearwire-Aktien zogen im außerbörslichen Handel in den USA um 23% auf 4,23 Dollar an. Ein Clearwire-Sprecher sagte, das Management werde die Dish-Offerte prüfen. Bislang unterstützt Clearwire den Sprint-Vorstoß. Bedenken wegen SoftbankDer US-Mobilfunkkonzern und sein japanischer Rivale Softbank haben derweil Sicherheitsbedenken der US-Behörden gegen einen Zusammenschluss aus dem Weg geräumt. Die Zusagen der Fusionspartner hätten die Prüfer überzeugt, teilten die Unternehmen mit. Der Ausschuss für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS) habe keine offenen Fragen zur nationalen Sicherheit mehr. Die ebenfalls an Sprint interessierte Dish machte zuletzt mit einer PR-Kampagne in zahlreichen Medien gegen Softbank mobil und warnte vor Gefahren für die nationale Sicherheit. Softbank ist an dem chinesischen Online-Handelskonzern Alibaba beteiligt und wird von den chinesischen Netzwerkausrüstern Huawei und ZTE beliefert.