Pharmaunternehmen

Biofrontera schreibt Millionenverlust

Nicht jedes Pharmaunternehmen profitiert von einer Pandemie: Biofrontera wurde durch Corona im vergangenen Jahr ausgebremst.

Biofrontera schreibt Millionenverlust

dwo Düsseldorf

– Nicht jedes Pharmaunternehmen profitiert von einer Pandemie: Biofrontera wurde durch Corona im vergangenen Jahr ausgebremst. Im für den Biopharmaziekonzern wichtigsten Absatzmarkt USA brachen die Erlöse wegen deutlich weniger Praxisbesuchen und Be­handlungen um 29% auf 16,6 Mill. Euro ein. „Die Pandemie und die weltweiten Beschränkungen haben die Planbarkeit für die Dermatologen deutlich erschwert“, sagte der neue Finanzchef Ludwig Lutter bei der Präsentation der Jahresergebnisse. Unter dem Strich standen 13,0 Mill. Euro Verlust nach Steuern – 2019 hatte das Minus 7,4 Mill. betragen.

Der Hersteller von dermatologischen Medikamenten konnte zwar den Umsatz auf dem deutschen Heimatmarkt wegen einer Zulassungserweiterung für sein Hauptprodukt Ameluz um 11% auf 5,2 Mill. Euro steigern. Vorrangig aber sorgten 6 Mill. Euro des japanischen Großaktionärs Maruho für die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an diesem Hautkrebsmedikament in Ostasien und Ozeanien dafür, dass der Umsatz am Ende stabil blieb.

Weil sich die Leverkusener in den USA auf den Vertrieb von Ameluz fokussierten, habe der anvisierte Re-launch ihres neuen Antibiotikums Xepi indes „herausgezögert“ werden müssen. In der Folge standen eine Wertminderung der Xepi-Lizenz von 22,1 auf 16,7 Mill. Euro und eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 2,0 Mill. Euro zu Buche. Der kleine Pharmakonzern reagierte mit harten Einsparungen auf die Krisenbelastungen, die Belegschaft schrumpfte von 174 auf 149 Mitarbeitende.

Durch eine kurzfristige Schuldverschreibung im August 2020 waren 7,9 Mill. Euro frisches Kapital generiert worden, im Februar brachte eine Kapitalerhöhung 24,7 Mill. Euro Bruttoerlös. Damit sieht sich Biofrontera gut gerüstet für die anhaltende Krise und geht für die kommenden zwölf Monate von ausreichend Liquidität aus. Bei seiner Prognose für das angelaufene Geschäftsjahr blieb der Konzern zurückhaltend: 2021 will er 25 bis 32 Mill. Euro einnehmen und rechnet vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit einem Verlust zwischen 13 und 16 Mill. Euro.

Biofrontera
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz30,331,1
Verwaltungskosten9,216,3
Vertriebskosten20,528,9
Ebit−10,0−2,2
Nettoergebnis−13,0−7,4
Liquide Mittel16,511,1
Nettofinanzschulden7,312,2
Eigenkapitalquote (%)1317
Börsen-Zeitung