Biotech-Unternehmen Curetis will an die Euronext

Bisherige Investoren geben Millionenzusage

Biotech-Unternehmen Curetis will an die Euronext

igo Stuttgart – Das Biotech-Unternehmen Curetis aus Holzgerlingen bei Stuttgart strebt einen Börsengang an der Euronext in Brüssel und Amsterdam an. Damit will das 2007 gegründete Unternehmen frisches Geld einsammeln, um über eine Tochter den Vertrieb in den USA auszubauen, die internationale Vermarktung anzuschieben sowie Herstellungskapazitäten zu erweitern.Curetis stellt Diagnoseprodukte zur Erkennung von Lungenentzündungen sowie Implantats- und Gewebeinfektionen her. Die Patientenprobe kommt je nach Krankheitsbild in eine Kartusche und diese in ein Diagnosegerät. Binnen fünf Stunden verspricht Vorstandschef Oliver Schacht Krankenhäusern ein Ergebnis. Der traditionelle Weg über ein Labor dauert mehrere Tage.Bisher hat das Unternehmen mehr als 60 Mill. Euro Eigenkapital bei Investoren eingesammelt. Unter ihnen befinden sich neben klassischen Risikokapitalgebern aus der Biotech-Branche auch Fonds der Pharmakonzerne Roche und Qiagen.Voraussichtlich werde das Aktienangebot aus einem erstmaligen Angebot von neu auszugebenden Stammaktien für das Kapital der dazu gegründeten niederländischen Holding Curetis N.V. bestehen. Einige der bisherigen Aktionäre haben Schacht zufolge zugesagt, im Rahmen des Angebots Aktien im Gesamtwert von 15 Mill. Euro zu zeichnen. Zum erhofften Gesamterlös wollte sich Schacht mit Verweis auf die laufenden Gespräche mit potenziellen Investoren nicht äußern.Bei Börsengängen in den vergangenen Monaten lag die Insider-Quote der Alteigentümer, die sich an einem Börsengang beteiligt haben, zwischen 25 und 40 %. Der Gesamterlös könnte demnach zwischen 37,5 und 60 Mill. Euro liegen.Für die Euronext habe sich Curetis entschieden, weil dort das Verständnis für Biotech groß sei. “Dort sind zuletzt Firmen aus unserem Segment erfolgreich an die Börse gestartet”, so Schacht. So sammelte etwa Biocartis, ein belgischer Anbieter von Diagnosegeräten, im April an der Euronext 115 Mill. Euro ein.