Biotest findet Partner in den USA

Kedrion soll Bivigam-Absatz in Schwung bringen

Biotest findet Partner in den USA

swa Frankfurt – Die Absatzprobleme in den USA will das Plasmaunternehmen Biotest durch eine Partnerschaft mit einem Wettbewerber beheben. Das Unternehmen aus Dreieich hat mit Kedrion Biopharma einen Vertrag über die exklusive Vermarktung des Immunglobulins Bivigam in den USA abgeschlossen. Die Kooperation sei bis Ende 2022 angelegt, teilt Biotest mit. Ergebnisplus im ersten JahrVon sofort an werde Kedrion den Vertrieb des Produkts in den USA exklusiv übernehmen. Kedrion plane im ersten Jahr 30 % mehr Einheiten zu verkaufen als Biotest im Turnus 2015. In den Folgejahren werde ein kontinuierliches Wachstum angepeilt. Das deutsche Unternehmen hatte bislang in eigener Regie für 2016 eine Volumensteigerung von 15 % in Aussicht gestellt. Biotest rechnet 2016 durch die Allianz mit einer Ergebnisverbesserung von 4 bis 5 Mill. Dollar. In den kommenden Jahren soll es weiter hochgehen, weil die Auslastung mit steigenden Mengen zunimmt und gleichzeitig Vorräte abgebaut werden. Das eigene Vertriebsnetz in den USA mit zehn Mitarbeitern werde abgebaut. Die Biotest-Vorzugsaktie kletterte nach Bekanntgabe des Deals deutlich, ging dann aber nur noch 0,7 % fester aus dem Xetra-Handel.Das italienische Unternehmen Kedrion hatte vor einigen Jahren den US-Teil des von Bayer veräußerten Plasmageschäfts übernommen.Biotest hatte mit der Markteinführung des Immunglobulins in den USA Schiffbruch erlitten. Zunächst hatte sich die Zulassung verzögert, später gab es Qualitätsprobleme mit den Glasflaschen, in die das zur Behandlung von Immundefekten eingesetzte Produkt abgefüllt wurde. Im vergangenen Jahr schließlich brach der Absatz ein, nachdem Kunden auf Preiszugeständnisse spekuliert hatten, weil Biotest auf hohen Beständen mit begrenzter Haltbarkeit saß. Biotest schrieb 84 Mill. Euro auf US-Vorräte und -Vermögen ab.