swa Frankfurt – Nach langer Zitterpartie ist die Übernahme des Pharmakonzerns Biotest durch die chinesische Creat doch noch gelungen. Der US-Regierungsausschuss zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen (CFIUS) habe die Transaktion gebilligt, teilt Biotest mit. CFIUS prüft, ob Firmenübernahmen die nationale Sicherheit der USA gefährden.Die US-Behörde hatte die Übernahme zunächst skeptisch beurteilt. Für die Freigabe muss Biotest nun ihre US-Geschäfte verkaufen und sich von 22 Plasmasammelstellen trennen. Auch die Minderheitsbeteiligung an Adma Biologics muss veräußert werden. An diese Firma hatte Biotest im vergangenen Jahr ihr US-Therapiegeschäft abgegeben.Bis zum Vollzug seien die Geschäftsteile nun an einen Treuhänder übertragen worden. Damit verringere sich die Basis für die aktuelle Umsatz- und Gewinnprognose entsprechend. Um welches Volumen es geht, wird noch nicht enthüllt.Die Sicherheitsbedenken von CFIUS richteten sich nach früheren Angaben auf den Datenschutz für Plasmaspender. Biotest hatte erwidert, man erfülle mit der Dokumentation der Spenderdaten wie alle Wettbewerber die regulatorischen Vorgaben der USA. Dass Biotest nun das US-Geschäft abgeben muss, ist ein schmerzlicher Schritt, ist doch der Konzern dabei, die Kapazitäten in der Plasmaverarbeitung hochzufahren.Creat hat nun alle Genehmigungen für die Übernahme erhalten, die Firma aber noch nicht im Sack. Die Chinesen halten 89,88 % der Stammaktien, aber nur 1,08 % der Vorzüge. Der Transaktionswert beläuft sich auf 1,3 Mrd. Euro bei einem Baranteil von 940 Mill. Euro. Deadline der Offerte war der 20. Januar 2018.