Private Equity

Blackstone knackt Marke von 1 Bill. Dollar

Blackstone scheint die Probleme mit dem Immobilienfonds abgeschüttelt zu haben. Der Finanzinvestor hat als erste Private-Equity-Firma der Welt beim verwalteten Vermögen die Marke von 1 Bill. Dollar geknackt.

Blackstone knackt Marke von 1 Bill. Dollar

Blackstone knackt Marke von 1 Bill. Dollar

Erste Private-Equity-Firma mit Assets under Management oberhalb dieses Betrags

cru Frankfurt

Als erste Private-Equity-Firma der Welt hat Blackstone beim verwalteten Vermögen die Marke von 1 Bill. Dollar geknackt. Das geht aus den Quartalszahlen hervor, die der seit 2007 an der Börse notierte Finanzinvestor aus New York 38 Jahre nach der Gründung mit 400.000 Dollar im Jahr 1985 an diesem Donnerstag vorgelegt hat. Zwar sank der ausschüttungsfähige Gewinn, der den den Aktionären zur Verfügung steht, sank um 39 % auf 1,2 Mrd. Dollar, den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Doch scheinen die Probleme weitgehend abgeschüttelt, die Blackstone ab November mit seinem 70 Mrd. Dollar schweren Immobilienfonds Blackstone Real Estate Income Trust (Breit) hatte, als Privatanleger in Scharen ihre Anteile zurückgeben wollten und anfangs nicht alle gleichzeitig bedient werden konnten.

Nachdem CEO Stephen Schwarzman ganz gegen seine Gewohnheit die Öffentlichkeit gesucht und sogar mit Fernsehauftritten bei den Privatanlegern für Besonnenheit geworben hatte, beruhigte sich die Lage wieder. Von November bis Ende 2022 war der Aktienkurs um rund 20% gefallen. Seit Jahresbeginn 2023 hat der Kurs bis dato um rund 46% zugelegt. Mit mehr als 130 Mrd. Dollar wird Blackstone an der Börse inzwischen höher bewertet als Goldman Sachs. Damit nicht genug: Beim aktuellen Fundraising wirbt der Finanzinvestor absehbar mit 18 neuen Fonds rund 150 Mrd. Dollar frische Kapitalzusagen ein.

Investments in Immobilien und Private Equity im engeren Sinn – also Mehrheitsbeteiligungen an nicht-börsennotierten Unternehmen – machen noch immer den Löwenanteil des verwalteten Vermögens aus. Daneben setzt Blackstone aber auch enorme Summen ein in der Kreditvergabe an Unternehmen ein und für Hedgefonds-Strategien. Der Finanzinvestor hat einen Teil seiner früheren DNA als scharfzüngiger Distressed-Debt-Akteur abgelegt und finanziert jetzt etwa 3.100 Unternehmen und viele der Buyout-Deals der Branche.

Blackstone wurde insgesamt zur größten Private-Equity-Firma, indem der Finanzinvestor sich über seine Buyout-Wurzeln hinaus wagte, zu einem “Everything Store” für Finanzprodukte außerhalb von Aktien und Anleihen wurde und die Ausbreitung von Private Equity in die weite Welt der alternativen Anlagen anführte. Diese Strategie führte zu einem halsbrecherischen Wachstum: Blackstone verdoppelte sein Vermögen in den vergangenen fünf Jahren. In Deutschland verfügt die Firma seit einigen Monaten über ein Büro in Frankfurt im obersten Stockwerk des “Omniturms”. Vertreten wird Blackstone hierzulande in Sachen Private Equity von Senior Managing Director Juergen Pinker.

“Wir haben mit einem einzigen Private-Equity-Fonds angefangen”, sagte kürzlich CEO Steve Schwarzman, der milliardenschwere Mitbegründer von Blackstone. “Jetzt machen wir 60 verschiedene Dinge.” Zwischen 2012 und 2022 flossen dem Unternehmen netto rund 1 Bill. Dollar von Investoren zu.

Im Jahr 2011 begann Blackstone ernsthaft damit, vermögenden Privatpersonen die Möglichkeit zu geben, in private Märkte zu investieren, und zog damit Nachahmer in der gesamten Branche an. Das Kronjuwel dieser Bemühungen, der Blackstone Real Estate Income Trust (Breit), entwickelte sich innerhalb von sechs Jahren zu einem 68-Mrd.-Dollar-Moloch und machte Immobilien zum am schnellsten wachsenden Geschäftsbereich des Unternehmens. Doch im Jahr 2022 verlangte eine Reihe von Anlegern ihr Geld zurück, als die Zinssätze zu steigen begannen und der Immobilienmarkt unter Druck geriet. Das zwang den Immobilienfonds, vorübergehend die Entnahmen zu begrenzen.

Blackstone wird wahrscheinlich nicht für immer das einzige Mitglied des 1-Bill.-Dollar-Private-Equity-Clubs bleiben. Brookfield Asset Management will in den nächsten fünf Jahren mindestens 1,5 Bill. Dollar erreichen, und Apollo Global Management hat sich vorgenommen, bis 2026 die 1 Bill. Dollar zu erreichen.

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