Bloß keine KI in Eigenregie
Transformations-Projekte
Bloß keine KI in Eigenregie
scd Frankfurt
„Respekt, wer's selber macht“ mag das passende Motto für Kunden vom Toom-Baumarkt sein. Bei KI-Projekten gilt das nicht. Zum Einen geht es beim Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz darum, Effizienzgewinne daraus zu ziehen, weniger selbst erledigen zu müssen. Zum Anderen täten die meisten Firmen besser daran, sich auf externe Technologiepartner zu stützen. Zu dem Ergebnis kommt eine umfassende Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Projekte, die eine Co-Entwicklung mit strategischen Partnern vorsehen, haben doppelt so hohe Erfolgschancen wie komplett in Eigenregie entwickelte KI-Tools.

Große Umsatzbringer sind bislang die wenigsten KI-Projekte. 95% der Unternehmen, die in KI investieren, stellen der Studie zufolge keinen monetären Nutzen fest. In vielen Unternehmen gebe es eine hohe Nutzung aber kaum einen disruptiven Effekt. Oft stecken die Projekte noch in der Pilotphase. Mit Technologiesektor und Medien/Telekommunikation werden nur in zwei von neun beobachteten Branchen größere Umwälzungen festgestellt.
Allerdings nimmt der Autor der Studie eine Schatten-KI-Nutzung jenseits der offiziellen Firmen-Tools wahr. Zwar hätten nur 40% der mehr als 300 befragten Unternehmen ein Large Language Modell (LLM) eingeführt. Von den Mitarbeitern nutzten aber rund 90% regelmäßig einen LLM-Client. In den Befragungen räumten sogar Manager ein, öffentlich verfügbare KI-Apps wie ChatGPT den hausinternen Angeboten vorzuziehen. Das Problem dabei ist vor allem, das die KI-Tools der Organisationen meist nicht dazu lernen. Und ohne Lernkurve bleiben die Unternehmen in der Experimentierphase stecken, der Abstand zu öffentlichen KIs wie ChatGPT wächst weiter.