Anleihen in China

BMW begibt öffentlich syndizierten Panda-Bond

BMW hat am Donnerstag am chinesischen Panda-Bondmarkt (auf Renminbi lautende Anleihen nichtchinesischer Emittenten, die in China emittiert werden) mit ein- und dreijährigen Anleihen insgesamt 3,5 Mrd. Renminbi (rund 450 Mill. Euro) aufgenommen. Es...

BMW begibt öffentlich syndizierten Panda-Bond

ck Frankfurt

BMW hat am Donnerstag am chinesischen Panda-Bondmarkt (auf Renminbi lautende Anleihen nichtchinesischer Emittenten, die in China emittiert werden) mit ein- und dreijährigen Anleihen insgesamt 3,5 Mrd. Renminbi (rund 450 Mill. Euro) aufgenommen. Es ist nicht der erste Auftritt des Automobilherstellers am chinesischen On­shore-Bondmarkt. Allerdings ist BMW der erste Corporate-Emittent überhaupt, der einen öffentlich syndizierten und Bond-Connect-fähigen Panda-Bond aufgelegt hat.

„Bislang konnten Unternehmen in dem Markt lediglich per Privatplatzierung mit Private Placements Notes (PPNs) Geld an dem Markt aufnehmen“, wie Ingo Nolden, Head of DCM von HSBC Deutschland (HSBC war Joint Bookrunner der Transaktion), der Börsen-Zeitung sagte. „Zudem konnten diese Papiere nur schwierig an ausländische Investoren vertrieben werden.“ Gekauft worden seien die PPNs ausschließlich von Banken, die eigens dafür beim Regulator registriert gewesen sein mussten. Damit sei aus Sicht der Emittenten die Verbreiterung der Investorenbasis nur begrenzt möglich gewesen. Dabei seien Emittenten, die in China stark wachsen wollten, daran interessiert, sich möglichst breit aufzustellen, was Investoren betreffe, um den mittel- und langfristigen Kapitalbedarf im Land zu sichern.

Das Privatplatzierungsverfahren habe durchaus seine Berechtigung und werde weiter genutzt werden. Aber durch die öffentliche Platzierung verbessere sich für Unternehmen nun die Kapitalaufnahme am chinesischen Markt, nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ. Es kämen nun hochprofessionelle institutionelle Investoren, d. h. Fonds, Versicherungen, Pensionsfonds etc. hinzu.

Hinzu komme, dass nun ausländische Investoren, die über eine entsprechende Zulassung, etwa Bond Connect, verfügten, erstmals einen Panda-Bond eines Unternehmens kaufen dürften. Damit hätten sie am chinesischen Onshore-Anleihemarkt mehr Anlage- und Diversifizierungsmöglichkeiten. Für Unternehmen wiederum biete dieser Öffnungsschritt Chinas die Möglichkeit, mit mehr Volumen und längeren Laufzeiten zu emittieren sowie auch tendenziell günstigere Finanzierungskosten in Renminbi zu erzielen.