BMW-Konzern hofft auf schwarze Zahlen 2020

Betriebsratschef Schoch: Keine Kündigungen

BMW-Konzern hofft auf schwarze Zahlen 2020

sck München – Nach einem tiefroten zweiten Quartal schöpft die Konzernzentrale von BMW Hoffnung, trotz einer nach wie vor schwierigen Gesamtlage das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn abzuschließen. So äußerte sich der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Manfred Schoch, jüngst im “Münchner Merkur”, dass BMW 2020 sicher ein positives Ergebnis einfahren werde. Er folgert nach eigenen Worten daraus, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. 2021 werde besser werden. “Von daher wächst mir kein einziges graues Haar”, sagte Schoch, der zugleich im Aufsichtsrat stellvertretender Vorsitzender ist. Das Gremium leitet der frühere Vorstandschef Norbert Reithofer.Eine Betriebsvereinbarung sieht vor, dass betriebsbedingte Kündigungen nur dann in Betracht kommen, wenn der Münchner Autokonzern Verluste schreibt. BMW will nach den bisherigen Ankündigungen 6000 Stellen unter anderem über Abfindungen streichen, unter Verzicht auf Entlassungen. Wie die Wettbewerber Daimler und Volkswagen musste das weiß-blaue Dax-Unternehmen zuletzt der Coronakrise Tribut zollen. Mit Einsparungen will die BMW-Führung gegensteuern.Im Frühjahrsquartal schlugen die Absatzeinbrüche und zeitweiligen Produktionsstilllegungen infolge der Pandemie voll durch. Im Kerngeschäftsfeld Automobile verbuchte BMW einen Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern von 1,6 Mrd. Euro nach einem operativen Gewinn von 1,5 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Vor Steuern verbuchte der Konzern ein Defizit von 300 Mill. Euro. Ein Jahr zuvor erzielte BMW einen Überschuss (vor Steuern) von 2,1 Mrd. Euro.Aufgrund des verheerenden zweiten Dreimonatsabschnitts machte die Autosparte nach sechs Monaten vor Zinsen und Steuern 1,3 Mrd. Euro Miese, der Konzerngewinn (vor Steuern) brach auf 0,5 (i.V. 2,8) Mrd. Euro ein.Finanzvorstand Nicolas Peter signalisierte zuletzt, dass BMW im Kerngeschäft im laufenden zweiten Halbjahr aufholen wird. Im Sommerquartal lief das Geschäft vor allem wegen der raschen Erholung der chinesischen Wirtschaft gut. Der Pkw-Absatz wuchs. Daher deuten sich für das Unternehmen gute Quartalszahlen an. BMW legt ihren Zwischenbericht zum 30. September am 4. November vor. Allerdings wird der Konzern den Rückgang der ersten Jahreshälfte bis Ende 2020 nicht mehr vollständig kompensieren können.