BMW schafft Batteriezellen-Netz

Mit Northvolt aus Schweden gewinnt der Autohersteller den dritten Zulieferer

BMW schafft Batteriezellen-Netz

sck München – Nach CATL aus China und Samsung aus Südkorea hat BMW mit dem schwedischen Unternehmen Northvolt den dritten großen Batteriezellen-Lieferanten für ihre Elektrofahrzeuge gewonnen. Northvolt werde von 2024 an Zulieferer, teilte der Münchner Autohersteller mit. Die Kooperation umfasst den Unternehmensangaben zufolge ein Volumen von 2 Mrd. Euro. Zur genauen Laufzeit äußerte sich das weiß-blaue Dax-Mitglied nicht. Northvolt beliefert auch den BMW-Wettbewerber Volkswagen.Die Zellen sind die Kernbestandteile der Batterien für E-Autos. BMW produziert die Batterien für Elektromotoren aus den zugelieferten Teilen selbst. Die Nachfrage nach Batteriezellen steigt weltweit, da die Autokonzerne ihr Angebot an Elektrofahrzeugen mit reinem E-Antrieb und Hybridversionen deutlich ausweiten. Die angelaufene neue Dekade gilt als entscheidend für den Wandel der Branche hin zu moderneren Technologien. Insofern ist derzeit der Wettbewerb der Autohersteller um die Batteriezellen-Fertiger immens. Entsprechend groß ist der Druck im Einkaufs- und Beschaffungsmanagement der deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen. Federführend im Marktsegment für Batteriezellen sind bislang die Asiaten. Deshalb befürchtet die Bundesregierung, dass sich die Europäer auf diesem Feld zu abhängig machen könnten von China und Südkorea. Politiker wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier pochen auf eine europäische Lösung. Sie machen öffentliche Gelder frei, um den Aufbau einer eigenen Batteriezellen-Fertigung in Deutschland zu beschleunigen. Hersteller wie BMW sind diesbezüglich zurückhaltend, da Anbieter wie CATL und Samsung diese Komponenten viel kostengünstiger produzieren können als sie selbst.In diesem wettbewerbsintensiven Umfeld hatte BMW bereits zuvor Lieferverträge mit CATL (Volumen im Wert von über 7 Mrd. Euro bis 2031) und Samsung SDI (fast 3 Mrd. Euro von 2021 bis 2031) abgeschlossen. Flankiert mit BeteiligungBMW flankiert den Vertrag mit Northvolt nach eigenen Angaben “mit einer finanziellen Beteiligung” an dem erst vor vier Jahren an den Markt gegangenen Start-up aus Schweden. Details über die Höhe der Beteiligung machte BMW nicht. Die Münchner arbeiten mit Northvolt seit zwei Jahren zusammen. Anfangs war es eine Kooperation zur Entwicklung von Batteriezellen. Northvolt habe sich mit ihrer Gigafactory in Nordschweden für die Serienproduktion befähigt, urteilte der Großabnehmer.BMW will bis 2023 insgesamt 25 Modelle mit Elektroantrieb im Programm haben. Elektrofahrzeuge sollen laut Vorstandschef Oliver Zipse bis 2025 ein Drittel und bis 2030 die Hälfte des Pkw-Absatzvolumens in Europa ausmachen.