BMW steuert 2021 Absatzzuwachs an

Konzern setzt verstärkt auf Online-Verkaufskanäle

BMW steuert 2021 Absatzzuwachs an

sck München – Nach einem Absatzrückgang von 8,4 % auf 2,32 Millionen Fahrzeuge infolge der Coronakrise hat BMW im neuen Jahr ein Plus bei den Pkw-Verkaufszahlen im Visier. In einem virtuellen Pressegespräch wollte sich Vertriebsvorstand Pieter Nota zwar noch nicht auf konkrete Zahlen festlegen lassen, doch nach seinen Worten blickt der Münchner Autohersteller mit Zuversicht ins Jahr 2021. BMW wolle im laufenden 12-Monats-Berichtsturnus “wieder profitabel wachsen”.Angesichts der anhaltenden Pandemie räumte aber Nota ein, dass der verschärfte Lockdown insbesondere in Großbritannien sich dämpfend aufs Neugeschäft auswirkt. Auch die Autohändler hätten auf der Insel geschlossen, berichtete er. BMW ist unter anderem mit einem Montagewerk für die Kleinwagenmarke Mini besonders stark in Großbritannien vertreten. Das kurz vor dem Jahreswechsel abgeschlossene Handelsabkommen zwischen der EU und London begrüßte er. Dadurch seien handelshemmende Zölle vermieden worden. Nach dem Ende einer Übergangsphase gehört das Land endgültig nicht mehr der Union an.Um das Neugeschäft anzukurbeln, setzt Nota verstärkt auf das Internet als Vertriebskanal. Künftig könnten Modelle der Marken BMW und Mini komplett online bestellt und gekauft werden. Für den Ausbau der Digitalisierung in seinem Zuständigkeitsbereich kündigte Nota an, bis 2025 jährlich einen “dreistelligen Millionenbetrag” in die Digitalisierung von Vertrieb und Marketing zu investieren. Er rechnet damit, dass in vier Jahren rund ein Viertel des Absatzes über “Online-Verkaufsprozesse” erfolgt. Dabei würden die Autohändler einbezogen. Das Interesse der Kunden am Kauf eines Fahrzeugs über das Internet sei “breit”.Zugleich will Nota das hochprofitable Zusatzgeschäft ausbauen. “Die Händler werden von dem Zusatzausstattungsgeschäft profitieren”, sagte er. Der Verkauf von teuren Extras steigert die Deckungsbeiträge und die Renditen im Kerngeschäft. Das gilt auch für Elektrofahrzeuge. Dem Vertriebsvorstand zufolge wird BMW mit dem erweiterten Zusatzgeschäft beim neuen Modell BMW iX beginnen. Das Dax-Mitglied will den neuen Geländestadtwagen (SUV) dieses Jahr auf den Markt bringen.Im vergangenen Jahr gelang es BMW, den Absatzeinbruch im Frühling mit einem guten Geschäft im größten Einzelmarkt China und deutlichen Zuwächsen bei (staatlich geförderten) Elektroautos in der zweiten Jahreshälfte abzumildern.