Schwergewicht

Börsengang von Wintershall kommt frühestens 2022

BASF verschiebt den Börsengang des Ölkonzerns Wintershall Dea zum zweiten Mal und stellt damit die Gunst der Investoren auf die Probe. Angesichts der aktuellen Marktbedingungen werde das IPO nun erst nach 2021 angestrebt, teilte der Chemiekonzern...

Börsengang von Wintershall kommt frühestens 2022

cru Frankfurt

BASF verschiebt den Börsengang des Ölkonzerns Wintershall Dea zum zweiten Mal und stellt damit die Gunst der Investoren auf die Probe. Angesichts der aktuellen Marktbedingungen werde das IPO nun erst nach 2021 angestrebt, teilte der Chemiekonzern mit – obwohl derzeit Hochkonjunktur für Börsengänge herrscht. „Strategisch strebt BASF weiterhin uneingeschränkt an, ihre Anteile an Wintershall Dea zu veräußern“, sagte BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel. Der BASF-Kurs sank um 1,1% auf 66,48 Euro.

Mit einer Bewertung von bis zu 14 Mrd. Euro gilt Wintershall als Schwergewicht unter den Kandidaten für einen Börsengang. Das Unternehmen war 2019 aus dem Zusammenschluss der BASF-Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea entstanden. Mit dem IPO sind namhafte Investmentbanken betraut – nämlich Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Doch angesichts schwacher Ergebnisse und der Klimadebatte wäre der eigentlich schon seit 2020 geplante Börsengang des Unternehmens schwierig geworden.

Die Investoren wenden sich in jüngster Zeit zusehends von fossilen Energien ab. Bei Exxon hat gerade der winzige Hedgefonds Engine No. 1 drei Board-Sitze für verschärfte Umweltpläne gewonnen. Shell wurde vom Bezirksgericht in Den Haag dazu verdonnert, die CO2-Emissionen schneller zu verringern. Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien schossen im Jahr 2020 angesichts des „Green Deal“ in die Höhe, aber die Bewertungen sind von einem im Januar erreichten Höchststand um rund 20% gefallen.