Bombardier stellt Luftfahrtgeschäft zur Disposition

Börsen-Zeitung, 17.10.2017 Reuters Toronto - Nach dem Scheitern der Bahnfusion mit Siemens erwägt Bombardier einem Medienbericht zufolge den Verkauf von Teilen ihres Luftfahrtgeschäfts. Der kanadische Zug- und Flugzeugbauer sondiere seine Optionen...

Bombardier stellt Luftfahrtgeschäft zur Disposition

Reuters Toronto – Nach dem Scheitern der Bahnfusion mit Siemens erwägt Bombardier einem Medienbericht zufolge den Verkauf von Teilen ihres Luftfahrtgeschäfts. Der kanadische Zug- und Flugzeugbauer sondiere seine Optionen für den angeschlagenen Bereich, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Dabei denke das Management auch darüber nach, sich etwa von der Kurzstreckensparte Q400 oder den Regionaljets CRJ zu trennen. Zu möglichen Käufern könnte der europäische Rivale Airbus gehören. Auch die Möglichkeit von Partnerschaften mit anderen Herstellern werde geprüft. Bombardier und Airbus wollten sich nicht dazu äußern.In Branchenkreisen wird wegen Wettbewerbsbedenken bezweifelt, dass Airbus großes Interesse an den Q400-Maschinen haben könnte. Denn der Konzern ist bereits an dem europäischen Hersteller ATR beteiligt, der 75 % des Turboprop-Marktes kontrolliert. Bombardier befindet sich nach einer Beinahepleite auf halber Strecke eines auf fünf Jahre ausgelegten Sanierungsplans. Gespräche über den Verkauf eines Mehrheitsanteils an den Mittelstreckenfliegern der neuen CS-Serie an Airbus waren 2015 gescheitert. Die Pläne für eine Fusion der Zugsparte mit dem Bahngeschäft von Siemens waren kürzlich ebenfalls geplatzt. Der Münchner ICE-Hersteller entschied sich für eine Zusammenlegung der Bereiche mit dem französischen TGV-Bauer Alstom.