Börse ignoriert Daimler-Vorwürfe

Börsen-Zeitung, 14.7.2017 ge Berlin - Zumindest die Börse zeigte sich gestern unbeeindruckt von den neuen Vorwürfen gegen Daimler. Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR könnten bei mehr als 1 Million Fahrzeugen Dieselmotoren mit...

Börse ignoriert Daimler-Vorwürfe

ge Berlin – Zumindest die Börse zeigte sich gestern unbeeindruckt von den neuen Vorwürfen gegen Daimler. Nach Informationen von “Süddeutscher Zeitung”, NDR und WDR könnten bei mehr als 1 Million Fahrzeugen Dieselmotoren mit manipulierten Abgaswerten eingebaut sein. Das gehe aus einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Stuttgart hervor. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) lasse die Fahrzeuge nunmehr auf Abgasmanipulationen untersuchen. Das Kraftfahrt-Bundesamt werde Daimler-Modelle überprüfen, die mit einer illegalen Software programmiert sein sollen, heißt es weiter. Laut Ministerium hatte die Diesel-Untersuchungskommission Daimler-Vertreter für Donnerstagnachmittag zu einer Sondersitzung eingeladen, um den Vorwürfen nachzugehen. Die Kommission war nach dem VW-Skandal eingesetzt worden und hatte auffällige Abgaswerte auch bei anderen Herstellern entdeckt, darunter Daimler.”Wir haben die Arbeit der Behörden in der Vergangenheit stets unterstützt und werden dies auch künftig tun”, erklärte der Konzern, der zugleich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen jede weitergehende Stellungnahme verweigerte. Den Berichten zufolge hätten zwei Motorenklassen eine unzulässige Abschalteinrichtung enthalten, mit der die Schadstoffreinigung auf dem Prüfstand eingeschaltet, auf der Straße jedoch weitgehend ausgeschaltet worden sein soll. Daimler hat immer betont, sich an geltendes Recht gehalten zu haben.