Zuerst denkt man, das kann nicht sein. Dann wächst die Gewissheit: Die Deutsche Börse sucht wohl tatsächlich Investoren für ihre berühmte Glocke. Der Marktbetreiber hat ein hintergrundbeleuchtetes Plakat – 2,5 Meter hoch, 2,5 Meter breit – an prominenter Stelle auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt platziert. Dort ist sie ganz groß zu sehen, die Glocke, “Made in Germany”, wie es heißt. Und darüber, in großen Lettern: “Kapital für ihre (sic!) Zukunft”. Nicht: “Kapital für Ihre Zukunft.” Sondern eben: “Kapital für ihre Zukunft”, ein i mit Tüpfelchen. Kein Zweifel: Ein Konzern wie die Deutsche Börse, der weiß, dass schon ein falsch gesetztes Komma Millionen kosten kann, wird den Unterschied zwischen “ihre” und “Ihre” kennen. Es muss sich einfach um einen geschickten Kniff handeln. Falls sich doch kein Kapital für die Glocke auftreiben lässt, wird die Deutsche Börse behaupten, das sei doch alles bloß ein Missverständnis und man habe schlicht “ihre” und “Ihre” verwechselt. “Kann schließlich jedem mal passieren, und das Plakat wurde halt in China gedruckt.” Wetten? ds