Stiftungskonzern

Bosch peilt mindestens 6 Prozent Wachstum an

Die Geschäftsführung verordnet dem Technologie- und Zuliefererkonzern mehr Tempo. Wachstumschancen gibt es aus ihrer Sicht nicht nur unter der Motorhaube, sondern auch im Heizungskeller.

Bosch peilt mindestens 6 Prozent Wachstum an

Bosch peilt mehr als 6 Prozent Wachstum an

Umsatz soll in nächsten Jahren dank Wärmepumpen und Software für Autos deutlich zulegen

jh München

Die Geschäftsführung von Bosch strebt für die nächsten Jahre einen Anstieg des Umsatzes um durchschnittlich 6 bis 8% an. In diesem Jahr sollen es 6 bis 9% sein nach einem Plus von 3,5% in den ersten drei Monaten. „Unser Ziel ist es, über alle Weltregionen hinweg zu wachsen und in relevanten Märkten zu den führenden drei Anbietern zu gehören“, sagte Stefan Hartung, der Vorsitzende der Geschäftsführung, in der Bilanzpressekonferenz des Stuttgarter Technologie- und Zuliefererkonzerns. „Wir wollen unser Wachstumstempo deutlich erhöhen.“

Das größte Geschäftsfeld Mobility Solutions bekommt eine neue Struktur und soll bis zum Jahr 2029 den Erlös auf mehr als 80 Mrd. Euro ausweiten. 2022 stieg der Umsatz dieses Segments währungsbereinigt um 12% auf 52,6 (i.V. 45,3) Mrd. Euro. Der Konzernerlös nahm um gut 9% auf 88,2 Mrd. Euro zu. „Das Wachstum liegt nicht nur auf der Straße“, betonte Hartung mit Blick in die Zukunft. Chancen erkennt das Unternehmen im Geschäft von der Wärmepumpe bis zur Fabrikautomation.

„Der Umbau der Energiesysteme ist eines der größten Wachstumsfelder von Bosch“, fügte der Chef des Stiftungskonzerns hinzu. „Wir müssen dazu nicht nur unter die Motorhauben, wir können auch in die Keller schauen.“ Bosch baut die Produktionskapazitäten für Wärmepumpen aus: „Gerade erst haben wir den Bau eines neuen Werks in Polen angekündigt“, berichtete Hartung. Er rechnet damit, dass der europäische Markt für Wärmepumpen in diesem Jahr um 20% zulegt. „Unser Umsatz wächst mehr als doppelt so schnell.“

„Nur der Minimalanspruch“

Für Investitionen in die Zukunft und in Wachstum müsse Bosch ertragsstärker sein, hob Finanzchef Markus Forschner hervor. „Wir müssen auch im Wachstum sparen, Bestände abbauen und eine hohe Kapitaleffizienz sicherstellen.“ Mit der Rentabilität sind die Geschäftsführer unzufrieden. Die um Effekte aus Kaufpreisallokationen bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) stieg im vergangenen Jahr auf 4,3 (4,0)%, liegt jedoch weiterhin unter den angestrebten 7%. „Wir wollen die 7% so schnell wie möglich erreichen“, sagte Hartung. Damit rechnet er allerdings frühestens im nächsten Jahr. „Die für dieses Jahr erwarteten 5% dürfen für uns nur der Minimalanspruch sein.“

Im Segment Mobility stieg die Ebit-Marge auf 3,4 (0,7)%. 2021 hatte die Sparte einen Verlust erlitten, die Marge betrug −1,3%. Um künftig bessere Werte zu erzielen, wird Anfang 2024 die Sparte Mobility Solutions des Weltmarktführers zu Bosch Mobility mit einer eigenen Führung und Geschäftsverantwortung. Es sei sinnvoll, Dinge zusammenzuführen, sagte Hartung. „Sonst machen wir manches mehrfach.“ Das könne sich Bosch nicht leisten. Mit der neuen Struktur will das Unternehmen die Anforderungen der Kunden so gut wie möglich erfüllen, wie Markus Heyn ankündigte. Der Geschäftsführer ist auch Vorsitzender des mit fünf Männern besetzten Sektorvorstands. Wachstum verspricht er sich vor allem von der Software für Autos.

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