Der Weg zum autonomen Fahren ist aus Sicht von Bosch eine lange Reise. "Wir müssen lernen, testen und Schritt für Schritt vorwärtskommen, um die Komplexität der Level 4 und 5 zu meistern", sagte Christoph Hartung, der Vorsitzende der Bosch-Sparte Cross-Domain Computing Solutions, in einem Online-Pressegespräch. Die beiden höchsten Stufen auf dem Weg vom automatisierten zum autonomen Fahren bedeuten nach seiner Ansicht eine Disruption von Verkehr und Mobilität. "Level 4 und 5 sind ein Gamechanger", fügte Hartung hinzu. Deshalb gebe es einen Hype um dieses Thema und es werde viel investiert.

Bis die Systeme marktreif sind und sich etablieren, dauert es nach Hartungs Worten jedoch länger, als sich das viele vor einigen Jahren vorgestellt hätten. Den Sprung von Level 0 auf 5 habe es nicht gegeben. Hartung erwartet, dass sich Level 3 und 4 von 2026 an verbreiten.

Er zitierte eine Studie des Beratungsunternehmens McKinsey, wonach in der Mitte dieses Jahrzehnts mehr als 60% aller Neufahrzeuge mit Systemen für Level 2 oder höher ausgestattet sein werden. Hartung betonte, wann und wo sich Level 5 durchsetze, hänge nicht nur vom technischen Angebot ab, sondern auch von den Gesetzen in einzelnen Ländern. Das werde in den nächsten Jahren aber noch nicht geschehen.

Als fordernd für die Zulieferer auf diesem Gebiet beschrieb Sven Lanwer, Leiter der Sparte Driver Experience, den Trend, dass die Autohersteller nicht mehr ein Komplettpaket eines Zulieferers haben wollen, sondern immer mehr nach kompatiblen Einzelkomponenten fragen.