Bosch und Bayer forschen gemeinsam gegen Unkraut

Dreijährige Kooperation im Pflanzenschutz

Bosch und Bayer forschen gemeinsam gegen Unkraut

igo Stuttgart – Der Technologiekonzern Bosch will in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer die Unkrautbekämpfung in der Landwirtschaft effizienter machen. Bosch setzt nach eigenen Angaben mit sogenanntem Smart Farming bereits rund 1 Mrd. Euro im Jahr um und will diese Umsätze künftig steigern.Die Digitalisierung der Landwirtschaft gilt als Milliardenmarkt. Laut der Welternährungsorganisation könnte die Vernetzung von Gegenständen die Produktivität in der Landwirtschaft weltweit bis 2050 um 70 % steigern – und zahlreiche Konzerne bemühen sich, die Technologie dafür zu liefern. 2015 lag das M-&-A-Volumen in der Agrarindustrie laut dem Datendienstleister Dealogic bei rund 11 Mrd. Dollar. 2017 waren es bis Ende Mai knapp 5 Mrd. Dollar. Bayer investiert kräftigAuch Bayer hat – neben der laufenden Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto – in den vergangenen Jahren in diesen Bereich investiert. 2015 etwa übernahm der Konzern das Geoinformationssystem Zoner von der kanadischen IntelMax. Zoner wertet Satellitenbilder landwirtschaftlicher Flächen aus. Ein Jahr später kaufte Bayer die Pro Plant Gesellschaft für Agrar- und Umweltinformatik aus Münster. Sie bildet nun als Bayer Digital Farming die Plattform für sämtliche Aktivitäten des Konzerns im Smart Farming.Bosch erwartet in den kommenden Jahren zweistellige Wachstumsraten für vernetzte und digitale landwirtschaftliche Anwendungen. Der Konzern verweist dabei auf Studien, die mit einem Anstieg des Umsatzpotenzials von derzeit 3,5 Mrd. Euro auf 6 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 rechnen (vgl. BZ vom 16. Juni).In dem nun angekündigten Forschungsprojekt soll eine sogenannte Smart-Spraying-Technologie entwickelt und marktfähig gemacht werden. Dabei sollen Kamerasensoren Nutzpflanzen von Unkraut unterscheiden. Durch eine spezielle, von Algorithmen gesteuerte Applikationstechnik sollen Herbizide dann präziser angewendet werden können. Die bisher auf dem Markt erhältlichen Systeme würden zwar grüne Pflanzen erkennen, könnten aber nicht zwischen Kulturpflanze und Unkraut unterscheiden, so die beiden Konzerne.Schwerpunkte für Bosch in der Kooperation seien neben der Sensorik intelligente Analyseverfahren und das Sprühsystem. Bayer bringe unter anderem Erfahrung bei geografischen Informationssystemen inklusive der Entwicklung von Algorithmen sowie bei integriertem Pflanzenschutz und in der Applikationstechnik ein.