Bouygues sieht positive Zeichen

Konzernchef verspricht schwarze Zahlen für das Restjahr

Bouygues sieht positive Zeichen

wü Paris – Der französische Mischkonzern Bouygues ist im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht, doch die Ergebnisse sind weniger schlecht ausgefallen als befürchtet. Obwohl die Gruppe mit Aktivitäten im Bau-, Fernseh- und Telekomgeschäft breit aufgestellt ist, hat sie die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie mit voller Kraft zu spüren bekommen. Trotz der Coronavirus-Krise treibt Konzernchef Martin Bouygues den begonnenen Umbau des Vorstands weiter voran.Nachdem mit Philippe Marien bereits vor einem Jahr einer der drei beigeordneten Generaldirektoren den Konzern verlassen hat, wird nun am 31. August mit Olivier Bouygues ein weiterer sein Amt niederlegen, so dass Olivier Roussat einziger Stellvertreter von Martin Bouygues bleibt. Sein Bruder Olivier wird dem Verwaltungsrat des von seinem Vater gegründeten Konzerns jedoch weiterhin angehören.Der Umsatz der Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 % auf 14,76 Mrd. Euro eingebrochen. Schuld an diesem Rückgang um 2,7 Mrd. Euro ist nach Angaben des Konzerns einzig die Coronavirus-Krise. Vor allem die Bauaktivitäten haben gelitten, so dass sie einen laufenden Betriebsverlust von 437 Mill. Euro hinnehmen mussten. Während die Telekomsparte ihr laufendes Betriebsergebnis um 46 Mill. Euro auf 185 Mill. Euro steigern konnte, verringerte sich das des Fernsehsenders TF1 um 95 Mill. Euro auf 68 Mill. Euro. Der Gesamtkonzern wies einen laufenden Betriebsverlust von 176 Mill. Euro aus.Anzeichen für eine Verbesserung der Situation sind jedoch inzwischen deutlich zu spüren. So hat der Mischkonzern im zweiten Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben und ein laufendes Betriebsergebnis von 110 Mill. Euro verbucht, während Analysten laut Factset mit einem Verlust gerechnet hatten. Konzernchef Bouygues verspricht, dass seine Gruppe im zweiten Halbjahr wieder gut rentabel sein werde, auch wenn sie nicht die hohe Rentabilität des Vorjahreszeitraums erreichen werde. Die Bauaktivitäten wiederum dürften von den Konjunkturprogrammen und ihrem Auftragsbestand in Rekordhöhe von 35,7 Mrd. Euro profitieren. Konkrete Prognosen für den Gesamtkonzern will Bouygues jedoch angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie nicht abgeben.Die Bouygues-Aktie legte Donnerstag an der Börse von Paris 2,3 % auf 34,27 Euro zu.