Bouygues-Telekomsparte wiegt Flaute in Baugeschäft auf

Alstom lässt Nettoergebnis sinken

Bouygues-Telekomsparte wiegt Flaute in Baugeschäft auf

wü Paris – Der französische Mischkonzern Bouygues hat mit seinen Halbjahresergebnissen die Erwartungen übertroffen. Das ist vor allem der Telekomsparte zu verdanken, die zahlreiche neue Kunden sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetz hinzugewann und dem Konzern so über die Schwäche im Baugeschäft hinweghalf. Investoren reagierten begeistert, so dass die Bouygues-Aktie Donnerstag an der Börse in Paris um 2,2 % auf 34,80 Euro zulegte, während der CAC 40 mit einem Plus von 1,5 % schloss. Bouygues verbuchte den größten Kursgewinn im französischen Leitindex.Der Umsatz des Mischkonzerns, zu dem neben dem Telekomanbieter Bouygues Telecom auch der größte französische Fernsehsender TF1 sowie Bau- und Immobilienaktivitäten gehören, legte um 11 % auf 17,45 Mrd. Euro zu. Das laufende Betriebsergebnis verbesserte sich um 36 % auf 453 Mill. Euro. Dagegen verringerte sich das Nettoergebnis von 261 Mill. Euro auf 225 Mill. Euro ein. Das lag vor allem daran, dass Alstom weniger zu den Ergebnissen beitrug – statt 73 Mill. Euro wie im Vorjahreszeitraum nur noch 33 Mill. Euro. Bouygues hält 28 % an dem Eisenbahnkonzern. Das Nettoergebnis fiel dennoch besser als erwartet aus, da Analysten im Schnitt nur mit 176 Mill. Euro gerechnet hatten.Der Mischkonzern bestätigte seine Ziele für das Gesamtjahr, in dem er die Profitabilität verbessern und in der Telekomsparte einen freien Cash-flow von 300 Mill. Euro erzielen will. Bouygues Telecom hatte vergangenes Jahr einen Free Cash-flow von 188 Mill. Euro erwirtschaftet. Die Telekomsparte, die mittlerweile zwei Drittel zum Gesamtergebnis des Konzerns beiträgt, steigerte ihren Umsatz um 13,7 % auf 2,9 Mrd. Euro. Unter dem Strich verdiente sie mit 150 Mill. Euro 5,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Fernsehsender-Sparte steigerte ihre Ergebnisse ebenfalls.Zeigte sich Konzernchef Martin Bouygues 2018 noch offen für eine Konsolidierung der Telekombranche in Frankreich, so hält er mittlerweile eine Rückkehr von vier zu drei Mobilfunkanbietern für nicht mehr möglich. Das sagte er am Rande der Präsentation der Ergebnisse. Orange-Chef Stéphane Richard hatte sich im Februar ähnlich geäußert. Bouygues ernannte Donnerstag auch einen neuen Finanzchef: So soll Pascal Grangé im Oktober Philippe Marien ablösen, der sich nach fast zwölf Jahren auf dem Posten in den Ruhestand geht. Grangé war bisher als stellvertretender Chef des Baugeschäfts für Strategie und Finanzen zuständig. Er wird nun auch stellvertretender Generaldirektor des Gesamtkonzerns.