Brenntag-Gewinn wächst schwächer als der Umsatz
ab Düsseldorf – Der Chemiedistributeur Brenntag hat seinen Wachstumskurs zum Jahresbeginn fortgesetzt. Allerdings konnte das operative Ergebnis mit der Umsatzdynamik nicht Schritt halten, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Wohl auch, weil Brenntag die gewohnt vage Prognose nicht weiter konkretisierte, reagierten die Investoren äußerst verschnupft. Mit einem Kursverlust von 3,7 % auf 54,11 Euro gehörte die Aktie am Mittwoch zu den größten Verlierern im MDax.Während der Konzernumsatz im Auftaktquartal wechselkursbereinigt um fast 13 % auf annähernd 3 Mrd. Euro wuchs, kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lediglich um 2,5 % (wechselkursbereinigt) auf 202 Mill. Euro voran. Deutliches Wachstum generierte Brenntag in den Wirtschaftsregionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) und Asien/Pazifik.Auch in Nordamerika stabilisierte sich die Situation spürbar, wie der wechselkursbereinigte Umsatzzuwachs von 15,6 % belegt. Dort musste sich der Chemielogistiker allerdings mit einem Plus im operativen Ergebnis von wechselkursbereinigt 1 % begnügen. Gleichwohl setzt Brenntag dort im weiteren Jahresverlauf auf anziehendes Geschäft, zumal sich die Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie wieder berappelt hat. Unverändert schwach präsentierte sich im Auftaktquartal das Segment Lateinamerika. Das operative Ergebnis der Region brach zu konstanten Wechselkursen um mehr als ein Drittel ein, während der sich der Umsatz wechselkursbereinigt auf Vorjahresniveau bewegte. Insbesondere in Brasilien und Argentinien blieben die Rahmenbedingungen schwierig, heißt es.Wie Brenntag ausführt, war das Wachstum vor allem mengengetrieben. Da die Chemikalienpreise zugleich stiegen, erhöhte sich die Mittelbindung im Working Capital um 156 Mill. Euro. Entsprechend landete der Free Cash-flow bei 25,7 Mill. Euro. Das waren 105 Mill. Euro weniger als vor Jahresfrist.Dass der Periodenüberschuss mit 95 (i.V. 66) Mill. Euro signifikant über dem Vorjahreswert lag, war vor allem einem positiven Basiseffekt im Finanzergebnis zu verdanken. Im Vorjahr war es aufgrund der Umstellung der offiziellen Kursmechanismen in Venezuela zu Kursverlusten von 27,1 Mill. Euro gekommen.