Hauptversammlung

Brenntag lehnt Gegenanträge ab

Der Kampf um das Sagen im Aufsichtsrat von Brenntag läuft auf einen Showdown in der Hauptversammlung hinaus.

Brenntag lehnt Gegenanträge ab

Brenntag bleibt auf Konfrontationskurs

Gegenkandidaten von Primestone für Aufsichtsrat abgelehnt

ab Düsseldorf

Bei Brenntag scheint es auf den erwarteten Showdown in der Hauptversammlung hinauszulaufen: In Reaktion auf die Anfang der Woche von Primestone eingereichten Gegenanträge zum Aktionärstreffen am 15. Juni bleibt die Verwaltung bei ihren beiden Kandidaten für die Wahlen in den Aufsichtsrat. Zugleich wird die von Primestone geforderte Verkürzung der Amtszeit der neuen Aufsichtsratsmitglieder abgelehnt.

Zur Begründung verweist der Chemiedistributeur darauf, dass die Amtszeit der Aufsichtsräte seit 2022 auf maximal vier Jahre begrenzt ist, während in Deutschland traditionell eine Amtszeit von fünf Jahren üblich sei. Genau aus diesem Grund werde Richard Ridinger, der zur Wiederwahl antritt, nur zur Wahl für vier Jahre und Sujataha Chandrasekaran für eine dreijährige Amtszeit vorgeschlagen. Mit diesem Vorschlag trage Brenntag der von Aktionären gewünschten Staffelung (staggered board) von Wahlen und Amtszeiten Rechnung.

Debatte um Amtszeiten

Umgekehrt sei eine Amtszeit von zwei Jahren, wie sie Primestone vorschlage, zu kurz, um Ergebnisse aus getroffenen Entscheidungen zu erfahren und eine langfristig ausgerichtete Beratung zu gewährleisten. Von daher sei eine Amtszeit von zwei Jahren in Deutschland untypisch. Die Mehrheit der Dax-40-Unternehmen wende mittlerweile eine vierjährige Amtszeit an. Primestone hatte die vorgeschlagene Verkürzung der Amtszeit damit begründet, dass das „von angesehenen Governance-Beratern als Best Practice empfohlen“ werde.

Zugleich verteidigt Brenntag die von der Verwaltung aufgestellten Kandidaten für die Aufsichtsratswahl, ohne auf die Gegenvorschläge einzugehen. Ridinger, der dem Kontrollgremium bereits seit 2020 angehört, sei ein ausgewiesener Industrieexperte, der eine erfolgreiche Bilanz in den Themen strategische Transformation, Performance-Management und Wertsteigerung vorweise, hieß es. Zudem habe er sich in seiner dreijährigen Amtszeit gründlich auf die Rolle des Vorsitzenden vorbereitet.

Chandrasekaran bringe dagegen komplementäre Fähigkeiten mit, so dass das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats abgerundet werde.

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