Broadcom überzeugt nach KI-Deals mit optimistischem Ausblick
Broadcom überzeugt nach KI-Deals mit optimistischem Ausblick
Broadcom überzeugt nach KI-Deals mit Ausblick
Bloomberg New York
Broadcom positioniert sich bei Halbleitern für künstliche Intelligenz (KI) zunehmend als Wettbewerber von Nvidia – und hat für das laufende Quartal eine starke Umsatzprognose abgegeben. Die Nachfrage nach KI-Infrastruktur in Rechenzentren befeuert das Wachstum. Für das am 1. Februar endende erste Geschäftsviertel stellt Broadcom Erlöse von rund 19,1 Mrd. Dollar in Aussicht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 18,5 Mrd. Dollar erwartet. Zugleich erhöhte Broadcom die Quartalsdividende um 10% auf 65 Cent je Aktie.
Der Konzern profitiert von der Nachfrage nach maßgeschneiderten Chips, die im Zuge massiver Rechenzentrumsinvestitionen gefragt sind – ein Marktsegment, das bislang klar von Nvidia dominiert wird. „Wir sehen die Dynamik im ersten Quartal anhalten und erwarten, dass der Umsatz mit KI-Halbleitern im Jahresvergleich auf 8,2 Mrd. Dollar doppelt so hoch ausfällt“, sagte Vorstandschef Hock Tan in der Mitteilung.
Vereinbarungen mit Entwicklern
Die jüngste Aufmerksamkeit rund um Broadcom speist sich vor allem aus den Beziehungen zu einigen der größten KI-Modellentwickler. Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat sich mit Broadcom auf eigene Chip-Designs verständigt; Anthropic wiederum nutzt Rechenleistungen im Wert von mehreren 10 Mrd. Dollar auf Basis neuer Prozessoreinheiten der Alphabet-Tochter Google Cloud. Auch diese Komponenten basieren auf Broadcom-Designs – ein Umstand, der die Anlegerfantasie rund um die KI-Aussichten des Konzerns zusätzlich beflügelt.
Die Aktie stieg nachbörslich um rund 3%. Zuvor hatte das Papier bei 406,37 Dollar in New York geschlossen und lag damit seit Jahresbeginn 75% im Plus.
Zunehmende Komplexität von Modellen
Das in Palo Alto, Kalifornien, ansässige Unternehmen verfügt über ein breites Portfolio von Kommunikations- und Netzwerkchips bis hin zu Software. Im Zuge der Bestrebungen, stärker vom KI-Trend zu profitieren, modernisiert Broadcom ihre Netzwerkprodukte, um Daten innerhalb und zwischen Rechenzentren schneller zu übertragen. Mit der zunehmenden Komplexität von KI-Modellen gewinnt die Fähigkeit, Chips, Server-Racks und ganze Standorte effizient miteinander zu verbinden, weiter an Bedeutung.
Im vierten Geschäftsquartal, das am 2. November endete, erzielte Broadcom einen Umsatz von 18 Mrd. Dollar. Der Gewinn stieg – bereinigt um bestimmte Posten – auf 1,95 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit 17,5 Mrd. Dollar Umsatz und 1,87 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet.
CEO als möglicher Großprofiteur
Im Rahmen der im Oktober bekanntgegebenen Vereinbarung mit OpenAI wird der ChatGPT-Entwickler künftig kundenspezifische Chips und Netzwerkkomponenten von Broadcom einsetzen, um seine KI-Dienste zu betreiben. Die Vereinbarung soll dem Geschäft von Broadcom mit kundenspezifischen Chips zusätzliche Erlöse bescheren und dem Konzern tieferen Zugang zum boomenden KI-Markt eröffnen. Zwar ist der Umsatz mit Rechenleistung für künstliche Intelligenz bereits gestiegen, doch Broadcom steht weiterhin im Schatten von Nvidia, dem führenden Anbieter von KI-Prozessoren.
CEO Tan könnte erheblich profitieren, wenn sein Unternehmen seine langfristigen Ziele erreicht. Der Manager soll 610.521 Broadcom-Aktien erhalten, wenn der KI-Umsatz bis zum Geschäftsjahr 2030 auf 90 Mrd. Dollar steigt. Erreichen die Erlöse 120 Mrd. Dollar, winkt ihm ein dreifach so hoher Auszahlungsbetrag.
