Wettbewerbspolitik

Brüssel droht mit Blockade des iRobot-Kaufs durch Amazon

Die Übernahme des Robotersauger-Anbieters iRobot durch Amazon stößt auf Widerstand der EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde sieht in dem Geschäft eine Gefahr für den Wettbewerb.

Brüssel droht mit Blockade des iRobot-Kaufs durch Amazon

Die EU-Kommission hat Vorbehalte zur Milliardenübernahme des Staubsaugerherstellers iRobot durch Amazon. Das könnte den Wettbewerb bei Saugrobotern einschränken. Amazon könnte über die Mittel verfügen und ein Interesse daran haben, die Konkurrenten von iRobot aus dem Markt zu drängen, erklärten die EU-Wettbewerbshüter am Montagabend. Außerdem könne der Online-Riese ihnen etwa den Zugang zu seiner Handelsplattform verwehren oder erschweren.

Die iRobot-Aktie verlor im Verlauf im US-Handel 17,4%. Amazon-Titel legten am "Cyber-Monday", einem der wichtigsten Tage für den Online-Einzelhandel in den USA, um 1,5% zu.

Amazon verwies in einer ersten Reaktion unter anderem darauf, dass es für iRobot viel Konkurrenz gebe. Man werde weiter auf die Bedenken der Kommission eingehen.

Bekannt ist iRobot vor allem für seine selbstfahrenden Sauger unter dem Markennamen Roomba. Neuere Modelle erstellen dabei mit Hilfe von Kameras einen 3D-Scan des Haushalts und sollen dank künstlicher Intelligenz zum Beispiel auf dem Boden liegenden Kabeln oder Hundekot ausweichen. Die US-Firma war ein Pionier bei Robo-Saugern, inzwischen gibt es Geräte dieser Art von vielen Anbietern.

Amazon kann nun eine Anhörung hinter verschlossenen Türen verlangen, um die Bedenken der EU zu entkräften. Die Kommission will bis Februar über die iRobot-Übernahme im Volumen von 1,4 Milliarden Dollar entscheiden.