Stahlbranche

Brüssel schützt EU-Schwerindustrie

Die Bundesregierung und die Stahlbranche in Deutschland haben die Entscheidung der EU begrüßt, ihre Schutzmaßnahmen für die Schwerindustrie um drei Jahre zu verlängern. Dies sei „eine wichtige Weichenstellung für die langfristige Sicherung der...

Brüssel schützt EU-Schwerindustrie

Reuters Düsseldorf

Die Bundesregierung und die Stahlbranche in Deutschland haben die Entscheidung der EU begrüßt, ihre Schutzmaßnahmen für die Schwerindustrie um drei Jahre zu verlängern. Dies sei „eine wichtige Weichenstellung für die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Angesichts der nach wie vor bestehenden Überkapazitäten auf dem Weltmarkt sei dieser Schritt unumgänglich gewesen.

Die Maßnahmen gegen Stahlimporte waren 2018 als Reaktion auf die Zölle in den USA beschlossen worden. Sie sollten auch verhindern, dass für den US-Markt vorgesehene Mengen auf die EU umgelenkt werden. Die EU hat nun entschieden, die Regelungen für Stahl bis zum 30. Juni 2024 zu verlängern.

Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, sagte, die strukturellen Verwerfungen in der globalen Stahlindustrie, darunter die US-Stahlzölle und globale Überkapazitäten, setzten sich fort. Den Stahlkochern in Europa machen seit Jahren Billigimporte aus Fernost zu schaffen. „Gerade mit Blick auf den angestrebten raschen Einstieg in die Transformation hin zur grünen Stahlproduktion sind die Maßnahmen weiterhin dringend erforderlich.“ Der Verband betont, dass der EU-Markt nicht abgeschottet werde. Erst wenn eine zuvor festgelegte Importmenge erreicht werde, kämen Zölle in Höhe von 25% hinzu.