Bundesweite Razzia beim Autobauer Mitsubishi

Verdacht des Abgasbetrugs - Auch Conti betroffen

Bundesweite Razzia beim Autobauer Mitsubishi

Reuters/ste Frankfurt – Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat am Dienstag in mehreren Bundesländern Geschäftsräume des japanischen Autobauers Mitsubishi und anderer Branchenunternehmen wegen des Verdachts durchsuchen lassen, eine illegale Abschalteinrichtung in Dieselmotoren eingebaut zu haben.Wie die Ermittler mitteilten, geht es bei den Verdachtsfällen um Mitsubishi-Fahrzeuge mit 1,6- bzw. 2,2-Liter-Dieselantrieben der Abgasnormen Euro 5 und Euro 6. Die Abschalteinrichtung sorge dafür, dass geltende Grenzwerte für Stickoxide auf dem Prüfstand, aber nicht im Realbetrieb eingehalten würden. Die Verwendung einer derartigen Software sei nicht genehmigungsfähig. Daher drohten Kunden Fahrverbote oder Stilllegungen.Ermittelt werde wegen des Verdachts des Betrugs gegen verantwortliche Personen von Mitsubishi, einer Tochtergesellschaft eines internationalen Autohandelskonzerns sowie von zwei internationalen Zulieferkonzernen, so die Behördenangaben. Der japanische Autokonzern erklärte, seine deutsche Vertriebsniederlassung sowie Forschungs- und Entwicklungsstandorte in Deutschland seien durchsucht worden. Man werde mit den Ermittlern kooperieren.Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, aller hessischen Polizeipräsidien, der Landeskriminalämter Hessen, Bayern und Niedersachsen sowie der Kriminalpolizei Heinsberg, des Polizeipräsidiums Aachen und der Kriminalpolizei Erding durchsuchten den Behördenangaben zufolge insgesamt zehn Gewerbeobjekte, um Beweismittel zu sichern. Die Dauer der Durchsuchungen sei nicht absehbar.Zu den von den Ermittlungen betroffenen Unternehmen gehört auch Continental. Der Dax-Konzern aus Hannover bestätigte, Staatsanwaltschaft und Polizei hätten vier Unternehmensstandorte in Hannover, Frankfurt sowie Regensburg “in einem laufenden Ermittlungsverfahren aufgesucht”. Continental werde hierin als Zeuge geführt, man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Mit Verweis auf das laufende Verfahren wollte sich der Konzern nicht weiter äußern.Mit den Ermittlungen bei Mitsubishi stehen immer mehr Autobauer im Verdacht der Dieselmanipulation. Volkswagen hatte vor vier Jahren in den USA zugegeben, eine illegale Abschalteinrichtung in Dieselautos eingebaut zu haben. Die Aufarbeitung der Affäre hat die Wolfsburger bisher über 30 Mrd. Euro gekostet. Auch bei Daimler und Fiat Chrysler werden Manipulationen vermutet.