Burberry-Aktionäre rebellieren
hip London – Der Board von Burberry wird sich auf der Hauptversammlung am heutigen Donnerstag mit einer Aktionärsrevolte auseinandersetzen müssen. Sowohl die Investment Association als auch der Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services kritisierten unter anderem ein 4 Mill. Pfund schweres Aktienpaket, mit dem der neuen Finanzchefin Julie Brown der Einstieg bei dem britischen Traditionskonzern versüßt wurde. Damit sollte sie für ein Aktienpaket entschädigt werden, das sie bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber Smith & Nephew liegen lassen musste. Brown verzichtete bereits auf mehr als die Hälfte, um die Anteilseigner zu besänftigen. Allerdings dürfte der Vergütungsbericht nicht reibungslos abgenickt werden, wenn Burberry-Chef Christopher Bailey noch ein Mal vor die Anteilseigner tritt.Sein Nachfolger Marco Gobbetti, der zuvor die LVMH-Marke Céline führte, tritt sein neues Amt mit positiven Nachrichten an: Der bereinigte Umsatz der für ihre Trenchcoats und Karo-Schals bekannten FTSE-100-Gesellschaft übertraf im Ende Juni abgelaufenen ersten Geschäftsquartal die Markterwartungen. Burberry profitierte unter anderem von einer Erholung der Luxusgüternachfrage in der Volksrepublik China. Dort habe man Wachstum im mittleren Bereich zwischen 10 und 20 % verzeichnet. Das Geschäft in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong habe sich weiter erholt.Während das Geschäft in Großbritannien anhaltend stark gewesen sei, sich allerdings gegen Ende des Quartals abgeschwächt habe, verzeichnete Burberry in Teilen des Europageschäfts Schwäche, insbesondere in Italien. Das Amerikageschäft schrumpfte um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag. Der vergleichbare Umsatz stieg insgesamt um 3 % auf 478 Mill. Pfund. Die von Bloomberg zusammengetragenen Analystenschätzungen hatten im Schnitt bei 471 Mill. Pfund gelegen. Der vergleichbare Erlös wuchs um 4 %. Am Markt hatte man mit 2,5 % gerechnet. Er sei zufrieden mit der Performance im abgelaufenen Quartal, sagte Gobbetti, allerdings sei ihm klar, was noch getan werden müsse. “Es ist eine Zeit großer Veränderungen für Burberry und die ganze Luxusgüterbranche.” Das Unternehmen will sich im laufenden Jahr auf die Produktivität der bestehenden Niederlassungen konzentrieren. Es werde kein nennenswerter Umsatzbeitrag aus neuen Verkaufsflächen erwartet.Steve Clayton, der Manager des HL Select UK Growth Shares Fund, nannte die Zahlen ermutigend. Das Unternehmen scheine das Tal der Tränen endlich hinter sich zu lassen. “Die Marke hat noch viel Wachstumspotenzial, wie sie mit dem Erfolg der Handtasche DK88 demonstriert hat”, sagte Clayton.