Capital Stage will den Rivalen Chorus übernehmen und zu einem der größten börsennotierten Solar- und Windparkbetreiber in Europa werden.ste Hamburg – Der in Hamburg ansässige Solar- und Windkraftanlagenbetreiber Capital Stage will den etwa halb so großen bayerischen Konkurrenten Chorus Clean Energy übernehmen. Mit einer kombinierten Marktkapitalisierung auf Basis des Xetra-Schlusskurses vom Freitag von 824 Mill. Euro wird das neue Unternehmen zu den größten börsennotierten Solar- und Windparkbetreibern in Europa gehören.”Der geplante Zusammenschluss schafft einen der größten unabhängigen Solarpark- und Windkraftanlagenbetreiber im Wachstumsmarkt erneuerbare Energien in Deutschland und in Europa”, erklärte Capital-Stage-Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. Mit dieser Position könne man die Branchenkonsolidierung aktiv mitgestalten. Außerdem schaffe die Transaktion, die abhängig von der behördlichen Genehmigung und der Zustimmung durch die Aktionäre beider Gesellschaften Ende des dritten Quartals abgeschlossen sein soll, die Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Es erhöhe das Potenzial für neue Akquisitionen und erleichtere die Expansion in neue Märkte inner- und außerhalb Europas. Außerhalb Europas kommt für Capital Stage von 2017 an ein Engagement in Nordamerika in Betracht, nicht aber in Asien. Mittelfristig im MDaxDas Unternehmen betonte, mit Vollzug der Chorus-Übernahme werde die Position im SDax gestärkt. Capital Stage, die ihren Hauptsitz in Hamburg behalten wird und künftig von einem dreiköpfigen Vorstand mit dem gegenwärtigen Chorus-Vorstandschef Holger Götze als Chief Operating Officer (COO) geführt werden soll, geht davon aus, für neue Investorengruppen interessant zu werden und Zugang zu erhalten zu alternativen Wegen der Wachstumsfinanzierung. Mittelfristig hält man an der Elbe die Aufnahme in den MDax für möglich.Die Übernahmeofferte von Capital Stage, bei der sich die Hamburger von Macquarie Capital als Finanzberater und CMS Hasche Sigle als Rechtsberater begleiten ließen, sieht einen Aktientausch vor: Die Chorus-Aktionäre sollen fünf Capital-Stage-Aktien für je drei Chorus-Aktien erhalten. Dazu ist bei Capital Stage eine Kapitalerhöhung mit Ausschluss des Bezugsrechts der Capital-Stage-Aktionäre um bis zu 46,2 Millionen Aktien geplant. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 8. Juli soll über die Kapitalerhöhung entschieden werden. Die neuen Aktien wären ab dem 1. Januar 2016 gewinnberechtigt.Auf Basis der Schlusskurse von Capital Stage und Chorus vor Bekanntgabe der Transaktion entspricht das Umtauschverhältnis einem Wert je Chorus-Aktie von 10,65 Euro und einer Prämie von 30 %. Auf Grundlage der volumengewichteten Durchschnittskurse der vergangenen drei Monate vor Ankündigung des Umtauschangebots von 8,47 Euro ergibt sich ein Wert je Chorus-Aktie von 11,52 Euro, wobei eine Prämie von 36 % enthalten ist.Die Chorus-Aktionäre werden auf der Hauptversammlung am 22. Juni über die Offerte abstimmen, wobei sie darüber hinaus eine Dividende von 18 Cent je Aktie erhalten sollen. Die Mindestannahmequote für die Capital-Stage-Offerte liegt bei 50 % plus eine Aktie. Der Gründer und größte Aktionär von Chorus, Aufsichtsratsvorsitzender Peter Heidecker, sowie die drei Chorus-Vorstandsmitglieder, die zusammen insgesamt rund 15 % der Aktien und Stimmrechte des Unternehmens halten, hätten sich zur Annahme des Angebots bereits verpflichtet, teilte Chorus, bei der Transaktion von Lazard und Latham & Watkins beraten, mit. Chorus-Aktie gefragtBei der Anzahl der ausstehenden Chorus-Aktien entspricht die Offerte einem Transaktionswert von rund 320 Mill. Euro. Die “neue” Capital Stage kommt in sechs Ländern Europas auf 149 Solar- und Windparks mit einer Leistung von rund 934 MW einschließlich 96 MW von Anlagen außerhalb des Eigenbestands. Von Chorus übernehmen die Hamburger ein Assetmanagement-Geschäft, das für 8 % der Erlöse stehen. Bei Anlegern waren Chorus-Aktien gestern gefragt: Sie legten in der Spitze um 20 % zu und notierten mit 9,80 Euro über dem Ausgabekurs von 9,75 Euro beim Börsengang im Oktober. Die Capital-Stage-Aktie sank um bis zu 5 % auf 6,07 Euro.