Carrefour kauft Einkaufszentren zurück

Der Einzelhändler gründet Immobilienholding

Carrefour kauft Einkaufszentren zurück

wü Paris – Der französische Einzelhändler Carrefour will 127 an seine Supermärkte angrenzende Einkaufszentren in Frankreich, Italien und Spanien im Wert von 2 Mrd. Euro von Klépierre zurückkaufen. Carrefour hatte sie nach der Fusion mit Promodès in den Jahren 2000 bis 2002 an die Immobilienfirma verkauft, um seine Expansion zu finanzieren. Seit Simon Property 2012 zum Hauptaktionär von Klépierre geworden ist, hat die Immobilienfirma ihre Strategie auf den Prüfstand gestellt. Sie will sich künftig auf große Einkaufszentren in dynamischen Regionen konzentrieren und sich deshalb von mittleren und kleineren Zentren trennen.”Wir wollten nicht, dass diese Aktiva in andere Hände fallen”, sagte Carrefour-Chef Georges Plassat. Der zweitgrößte Einzelhändler der Welt nach Wal-Mart aus den USA will für die Übernahme eine neue Immobilien-Holding gründen, an der er 42 % halten wird. Die restlichen Anteile sollen finanzielle Investoren wie Colony Capital, einer der wichtigsten Carrefour-Aktionäre, Predica (Crédit Agricole), Cardif (BNP Paribas), Axa, Sogecap (Société Générale) und Pimco übernehmen. In der Holding sollen neben den 127 Einkaufszentren von Klépierre 45 weitere Einkaufszentren von Carrefour eingebracht werden. Die Carrefour-Aktie legte gestern 1,9 % zu. Mehr FlexibilitätNach Ansicht von Beobachtern ermöglicht der Rückkauf der 127 Einkaufszentren Carrefour eine größere Flexibilität, da er sie dann nach eigenen Wünschen gestalten kann, um das Umfeld seiner Supermärkte für Kunden attraktiver zu machen. Nach Ansicht von Analysten könnte die Struktur der neuen Immobilienholding zudem in einigen Jahren eine Börsennotierung erleichtern. Carrefour hatte Pläne, seine Immobiliensparte abzuspalten, 2011 fallen gelassen. Plassat hat letztes Jahr das Ruder bei dem Einzelhändler übernommen und seitdem Beteiligungen in Ländern, in denen Carrefour unterrepräsentiert war, verkauft.