Ceconomy-Erlöse legen nach Lockdown wieder zu

Weniger Besucher, aber mehr Umsatz in den Filialen in Juni und Juli - Online-Handel boomt

Ceconomy-Erlöse legen nach Lockdown wieder zu

scd Frankfurt – Ein schneller Nachfrageanstieg im Online-Geschäft hat Ceconomy über die coronabedingten Filialschließungen hinweggeholfen. Der Internethandel trug im dritten Quartal des Ende September ablaufenden Geschäftsjahres bei einer Steigerung um 143 % zur Vorjahresperiode bereits gut 35 % zum Umsatz bei. Auch im Präsenzhandel habe man nach den Wiedereröffnungen der Saturn- und Media-Markt-Filialen schnell wieder Fuß fassen können, erläuterte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann bei der Präsentation der Quartalszahlen.Im Mai lagen die Umsätze des Elektrohandelbetreibers schon um 3 % über dem Vorjahresniveau. Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen den Vorjahreswert sogar um 12 %. Und auch im Juli habe sich der positive Trend fortgesetzt. Auffällig sei allerdings, dass die Zahl der Filialbesucher weiterhin klar unter denen des Vorjahres liege. Wer in eine Filiale komme, habe derzeit meist eine klare Kaufabsicht, so Düttmann.Dabei profitierte der Konzern nach eigenen Angaben zuletzt sowohl von der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland als auch von der anhaltend starken Nachfrage nach Homeoffice-, Homeschooling- und Home-Entertainment-Produkten.Dennoch will der Elektronikhändler an der am Mittwoch angekündigten Restrukturierung festhalten. Der Ceconomy-Aufsichtsrat hatte einem Plan zur Neuausrichtung des Elektronikhändlers zugestimmt, mit dem die Strukturen des Konzerns vereinfacht und bis zu 3 500 Stellen abgebaut werden sollen. Außerdem will Ceconomy in einem ersten Schritt zunächst 14 defizitäre Märkte schließen, darunter drei Filialen in Deutschland. Welche dies sein werden, sagte Düttmann noch nicht. Insgesamt erwartet das Unternehmen Einsparungen von etwas mehr als 100 Mill. Euro jährlich ab dem übernächsten Geschäftsjahr. Das Gros der damit verbundenen Einmalaufwendungen von 180 Mill. Euro wird im laufenden Jahr verbucht.Im dritten Quartal ging der Umsatz konzernweit um ein Zehntel auf rund 4,1 Mrd. Euro zurück – vor allem wegen der staatlich angeordneten Ladenschließungen im April. Währungs- und flächenbereinigt betrug das Erlösrückgang 7,6 %. Trotz der raschen Erholung in der zweiten Hälfte des Quartals musste Ceconomy einen Verlust von 104 Mill. Euro ausweisen. Das Minus fiel mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr.Die Ceconomy-Aktie notierte am Donnerstag mit dem Gesamtmarkt leicht schwächer.