Ceconomy setzt zur Aufholjagd an

Leichter Umsatzrückgang im Geschäftsjahr erwartet

Ceconomy setzt zur Aufholjagd an

ab Düsseldorf – Ceconomy kommt umsatzseitig mit einem blauen Auge durch die Krise. Hatte der Lockdown im April noch zu einem Umsatzeinbruch um 43 % geführt, zogen die Erlöse im Mai und insbesondere im Juni wieder spürbar an, wie der Händler für Unterhaltungselektronik mitteilte. Nach vorläufigen Zahlen gab der Umsatz im Zeitraum April bis Juni – für Ceconomy das dritte Quartal – um 10 % auf 4,1 Mrd. Euro nach. In flächenbereinigter Rechnung entspricht das einem Minus von 7,6 %. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll sich nach den Angaben sogar auf Vorjahresniveau bewegen. Damals wurde allerdings ein operativer Verlust von 45 Mill. Euro gezeigt.Für das Gesamtjahr geht die Muttergesellschaft der Media-Saturn-Holding nun von einem leichten Umsatzrückgang und einem bereinigten Ebit zwischen 165 und 185 Mill. Euro aus. Voraussetzung dafür sei, dass es in den verbleibenden Monaten des Geschäftsjahres nicht erneut zu Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie kommt. Ursprünglich hatte Ceconomy für das laufende Geschäftsjahr mit einem leichten Umsatzzuwachs und einem bereinigten Ebit zwischen 445 und 475 Mill. Euro kalkuliert. Im Zuge der im März behördlich angeordneten Geschäftsschließungen musste die Prognose jedoch kassiert werden.Die erfreuliche Umsatzentwicklung habe sich im Juli fortgesetzt. Da die Nachholeffekte langsam nachließen, rechnet Ceconomy für das Schlussquartal jedoch mit einer sich abschwächenden Umsatzdynamik. Zugleich erwartet der aus der Metro Group hervorgegangene Händler nachlaufende Auswirkungen der Pandemie auf die Lieferantenkonditionen sowie die teilweise Reduzierung von Bestandsüberhängen aus der Schließungsphase. Beide Faktoren dürften das Ergebnis belasten.Darüber blickten die Investoren jedoch großzügig hinweg. Mit einem Kurssprung um 12,7 % auf 3,67 Euro setzte sich die Aktie am Donnerstag an die Spitze im SDax.”Insgesamt haben wir im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet”, kommentierte Interims-CEO Bernhard Düttmann. Die starke Umsatzverlagerung in den Online-Handel – im E-Commerce baute Ceconomy den Umsatz im Berichtsquartal um 145 % aus – will Düttmann zum Anlass nehmen, die Omni-Channel-Strategie an das veränderte Kundenverhalten anzupassen. Nach wie vor ist Ceconomy dem Kapitalmarkt die Vorstellung der neuen Strategie schuldig. Entspannt zeigt sich Ceconomy hinsichtlich der Liquiditätssituation. Die im Mai unter Mitwirkung der KfW gewährte Kreditlinie habe das Unternehmen bislang nicht in Anspruch genommen.