Ceconomy sucht Ausweg aus Problemen in Russland

Abgabe des Standortnetzes mit Rückbeteiligung

Ceconomy sucht Ausweg aus Problemen in Russland

ab Düsseldorf – Mit der Abgabe ihres russischen Standortnetzes an den Wettbewerber M.Video und einer Rückbeteiligung an dieser Gesellschaft bläst Media-Saturn zum Rückzug aus dem operativen Geschäft in Russland. Ceconomy befinde sich derzeit in entsprechenden Gesprächen mit M.Video, teilte der aus der Aufspaltung der Metro hervorgegangene Händler für Unterhaltungselektronik am Freitag mit. “Ob und zu welchen Bedingungen es zu einem Abschluss verbindlicher Verträge kommt, steht zum aktuellen Zeitpunkt nicht fest”, heißt es. Aktuell umfasst das Standortnetz der russischen Landesgesellschaft von Media-Saturn 57 Standorte. Das Geschäft steht für einen Umsatz von gut 500 Mill. Euro, entsprechend einem Anteil am Konzernumsatz gut 2 %. Allerdings zählt Russland neben Schweden und neuerdings Italien zu den Sorgenkindern im Konzern. So hat Russland im abgelaufenen Turnus operativ rote Zahlen geschrieben. Da sich der Markt auch dort weiter konsolidiert – erst im März hat M.Video die Übernahme des Wettbewerbers Eldorado für umgerechnet knapp 600 Mill. Euro annonciert -, sieht Media-Saturn die Felle davonschwimmen. M.Video und Eldorado, die beide mehrheitlich zur Safmar Group des Russen Michail Gutseriev gehören, bringen es zusammen auf einen Marktanteil von 26 %, wie aus einer Präsentation hervorgeht. Media-Saturn rangiert in Russland dagegen abgeschlagen auf Platz 7 mit einem Anteil von 3,3 %. Nach dem Verkauf wäre Media-Saturn an M.Video minderheitlich beteiligt. “Lead” oder “Leave” hatte Ceconomy-Chef Pieter Haas im Dezember als Optionen für die Landesgesellschaften in Schweden und Russland ausgegeben, über die binnen Jahresfrist entschieden werden sollte. Die jetzt diskutierte Variante wäre eine Mischung, auch wenn sich die Deutschen operativ aus dem russischen Markt verabschiedeten. Anders als bei der Beteiligung am französischen Branchenprimus Fnac Darty im vorigen Sommer kamen die Beteiligungspläne in Russland bei den Investoren am Freitag jedoch nicht gut an.