Mobilfunkstationen

Cellnex öffnet sich für Partner

Der spanische Betreiber von Mobilfunkstationen in Europa kann sich den Einstieg von langfristig orientierten Finanzinvestoren bei seinen Geschäften vorstellen. Ziel ist der Abbau der Schulden.

Cellnex öffnet sich für Partner

ths Madrid

Der spanische Infrastrukturbetreiber Cellnex lädt Investoren zu einer Beteiligung an seinen Tochtergesellschaften in Europa ein. Man könne sich einen Einstieg von „Finanzinvestoren mit einer langfristigen Ausrichtung“ vorstellen, erklärte der CEO des Konzerns, Tobías Martínez, bei der Vorlage der Jahresbilanz in Barcelona. Er verwies auf die Partnerschaft mit Swiss Life beim Betrieb der Mobilfunktürme in der Schweiz. Es habe Interesse geben, aber es liege nichts Konkretes auf dem Tisch, versicherte Martínez.

Cellnex ist durch Zukäufe in Höhe von 36 Mrd. Euro in den letzten Jahren zum führenden Betreiber von Mobilfunkstationen in Europa geworden, mit 147 600 Standorten. Doch beim Verkauf von Masten in Deutschland im vergangenen Jahr zogen die Spanier gegenüber Finanzinvestoren den Kürzeren. Das Geschäft mit Aktiva der Telekommunikationsinfrastruktur ist bei Anlegern wegen seiner stabilen Rendite sehr begehrt.

Das frische Kapital möglicher Investoren könnte auch zum Abbau der hohen Schulden von fast 17 Mrd. Euro genutzt werden. Das Ziel sei, neben der Ratingagentur Fitch auch von Standard & Poor’s ein Investment Grade zu bekommen, so Martínez. Nach der rasanten Einkaufstour der letzten Jahre konzentriert sich Cellnex auf das organische Wachstum in ihren zwölf Märkten in Europa. Im letzten Jahr erhöhte sich der Umsatz um 38 % auf 3,5 Mrd. Euro und das Betriebsergebnis (Ebitda) um 37 % auf 2,63 Mrd. Euro.

Die Verluste verringerten sich auf knapp 300 Mill. Euro. Martínez verteidigte die Strategie der schnellen Abschreibung der Aktiva zulasten des Ergebnisses und stellte in Aussicht, dass man in drei oder vier Jahren die Gewinnzone erreichen werde, vorausgesetzt, es gebe keine größere Operation. Doch Zukäufe sieht der CEO „in den nächsten Jahren“ nicht.