CEO Riske investiert in Kion

Nach der Gewinnwarnung wirbt der Gabelstaplerhersteller um Vertrauen

CEO Riske investiert in Kion

wb Frankfurt – Hatte der Maschinenbauer Kion Investoren vor einer Woche auf dem falschen Fuß erwischt, so nutzte Vorstandschef Gordon Riske die Gelegenheit der Zwischenberichtsvorlage, um um Vertrauen zu werben. “Wir sind heute von den mittel- und langfristigen Perspektiven für unseren Konzern als Ganzes genauso begeistert wie vor einem Jahr”, sagte er in einer Analystenkonferenz. Vor zwölf Monaten hatte der Gabelstaplerherteller den Lagerlogistikspezialisten Dematic für 3,2 Mrd. Dollar samt Schulden gekauft. Just diese Akquisition schneidet nun schwächer ab als prognostiziert, so dass Kion in der Konzernprognose leicht zurückrudern musste (vgl. BZ vom 20. Oktober). Doch der CEO wirbt nicht nur mit Worten, sondern nutzte den gesunkenen Kurs zum Aktienkauf: Zum Preis von je 65,44 Euro investierte er gut 500 000 Euro. Am Donnerstag legte der Kurs 4,5 % auf 68,20 Euro zu, nachdem er vor einer Woche mit dem Dämpfer um 13 % eingebrochen war. Revidierte PlanungNach der revidierten Jahresplanung zeichnen sich nun auf bereinigter Basis 715 Mill. bis 765 Mill. Euro Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ab. Die alte Prognose für 2017 lag bei 740 Mill. bis 800 Mill. Euro. Den Zielkorridor für den Umsatz siedelt Kion jetzt zwischen 7,4 Mrd. und 7,7 Mrd. Euro an statt wie bisher auf 7,5 Mrd. bis 7,95 Mrd. Euro, den für den Orderzugang zwischen 7,55 Mrd. und 7,9 Mrd. Euro. Zuvor ging Kion von 7,8 Mrd. bis 8,25 Mrd. aus. Der Zielwert für die Kapitalrendite wird von 9,5 bis 10,5 % auf 9,0 bis 10,0 % gesenkt. Die Prognoserevision mache am unteren Ende der Bandbreite für Auftragseingang, Umsatz und Ebit lediglich 1,3 bis 3,4 % aus. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass die Materialpreise nicht weiter anziehen und die Währungskurse stabil bleiben.Die Gruppe sei “trotz Gegenwinds” auch im dritten Quartal auf profitablem Wachstumspfad geblieben. Nach der Dematic-Übernahme legte der Auftragseingang zwischen Juli und September um 39,2 % auf 1,85 Mrd. Euro zu. Der Auftragsbestand bewegte sich mit 2,19 Mrd. Euro auf dem Niveau von Ende 2016. Der Umsatz stieg um 44 % auf 1,847 Mrd. Euro, während das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 53,6 % auf 195 Mill. Euro wuchs. Trotz gestiegener Materialkosten und Währungseffekten aus dem britischen Pfund nahm die bereinigte Ebit-Marge von 9,9 auf 10,5 % zu. Netto wurden mit 80 Mill. Euro 19 % mehr verdient als vor Jahresfrist.Nach starken Zuwächsen im Gabelstaplergeschäft (Industrial Trucks & Services) normalisiere sich das Wachstum. Im dritten Quartal legte der Auftragseingang um 5,2 % auf 1,35 Mrd. Euro zu. Der Umsatz stieg um 6,2 % auf 1,33 Mrd. Euro, wobei vor allem das Neufahrzeuggeschäft in Westeuropa für das Plus sorgte. Der weitaus größte Teil des Umsatzzuwachses entfiel dabei auf Elektrostapler und Lagertechnikgeräte. Das bereinigte operative Ergebnis übertraf mit 152,5 Mill. Euro das des Vorjahresquartals um 6,1 %.Die Sparte Supply Chain Solutions (in erster Linie Dematic) zeigt einen Auftragseingang von 493 Mill. Euro und einen Umsatz von 514 Mill. Euro. Das bereinigte Ebit wird auf 58,7 Mill. Euro beziffert, so dass die Marge sich auf 11,4 % beläuft.