Fotodienstleister

Cewe-Führungsstreit geht in die nächste Runde

Dem Fotodienstleister Cewe bleibt der zermürbende Führungsstreit auch im neuen Jahr erhalten. Der Vorstand der Neumüller Cewe Color Stiftung führt zwei Gutachten gegen die Personalie Rolf Hollander an.

Cewe-Führungsstreit geht in die nächste Runde

dpa-afx

Dem Fotodienstleister Cewe haftet der zermürbende Führungsstreit auch im neuen Jahr an. Wie der Vorstand der Neumüller Cewe Color Stiftung am Wochenende mitteilte, haben zwei rechtliche Gutachten ergeben, dass die Abstimmung über die Mitgliedschaft von Rolf Hollander im Kuratorium für weitere vier Jahre und ebenso über seine Funktion als Vorsitzender nicht die nach der Satzung notwendige Mehrheit erreicht hat. Zweifel an der Bestellung hatte der Vorstand bereits Ende November geäußert. Das Kuratorium sieht die Bestellung von Hollander nach dessen Angaben jedoch als rechtswirksam an und will sich demnach in einem gerichtlichen Verfahren verteidigen.

Ex-Vorstandschef Christian Friege hatte sich mit Hollander überworfen. Friege musste das Unternehmen zum Jahreswechsel verlassen. Der Manager hatte jedoch angekündigt, die erneute Bestellung Hollanders als Mitglied und Vorsitzender des Kuratoriums prüfen zu lassen. Laut Hollander liegt beim Landgericht Oldenburg eine Klage eines Kuratoriumsmitglieds zu seiner Berufung in das Gremium vor. Das Gericht werde darüber entscheiden, nicht der Cewe-Vorstand, teilte Hollander mit. Am 30. Dezember habe er erklärt, an Abstimmungen des Kuratoriums nicht teilzunehmen und seine Vergütungen ruhen zu lassen, bis die Berufung entschieden ist. Das Kuratorium sei handlungs- und beschlussfähig.

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Der Vorstand der Neumüller Cewe Color Stiftung sei gehalten, die zuständige Stiftungsbehörde zu informieren, hieß es in der Mitteilung des Vorstands vom Wochenende. Er bitte diese, dafür Sorge zu tragen, dass das Kuratorium der Stiftung wieder ordnungsgemäß besetzt werde und somit handlungsfähig bleibe. Nach Ansicht des Vorstands ist Hollander seit dem 1. Januar kein Mitglied des Kuratoriums mehr.

Friege war sein Führungsstil und mangelnde Frauenförderung vorgeworfen worden. Der Familienerbe Alexander Neumüller sowie der Aufsichtsrat hatten sich aber für den Verbleib des Managers ausgesprochen, Alexander Neumüller als Begünstigter der Stiftung hatte ihn über ein Sonderrecht sogar weiter in den Vorstand entsenden wollen. Als persönlich haftende Gesellschafterin führt die Neumüller Cewe Color Stiftung die Geschäfte der börsennotierten Cewe Stiftung & Co. KGaA.

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