China Eastern entflechtet Frachtlogistikgeschäft
nh Schanghai – Die Fluggesellschaft China Eastern hat als erster unter den drei großen staatskontrollierten Carriern im Reich der Mitte eine Entflechtung von Aktivitäten vorgenommen, die zur Hereinnahme von externen Kapitalgebern führt. Wie aus einer Mitteilung der Gesellschaft hervorgeht, werden Anteile von insgesamt 45 % an der Frachtlogistiktochter Eastern Air Logistics an eine Gruppe von chinesischen Beteiligungsgesellschaften veräußert. Weitere 10 % sollen an die Belegschaft der Eastern Air Logistics gehen. Damit wird die staatliche Muttergesellschaft China Eastern Air Holdings künftig nur noch 45 % direkt am Frachtgutgeschäft halten.Die größte Tranche von 25 % wird an die bekannte chinesische Legend Holdings Corp. veräußert, die unter anderem maßgeblich am chinesischen Computerbauer Lenovo beteiligt ist. Weitere Investoren sind die Sektorunternehmen Global Logistics Properties mit 10 % und Deppon Logistics Co. mit 5 % sowie der Immobilienentwickler Greenland Holdings, der ebenfalls 5 % übernimmt. China Eastern macht allerdings keine genauen Angaben für die mit der Transaktion verbundenen finanziellen Konditionen. Schleichende ReformenDie Hereinnahme externer Investoren bei abgegrenzten Geschäftsbereichen gilt als eine der Maßnahmen, mit denen von der Zentralregierung kontrollierte chinesische Staatsunternehmen einem reformgetriebenen Wandel und der stärkeren Hinwendung zum Kapitalmarkt beziehungsweise einem Hauch von Privatisierung unterzogen werden. Zuletzt hatte es einige Beispiele für solche Bemühungen gegeben, darunter einen Teilverkauf der Tankstellen-und Marketingsparte des chinesischen Ölriesen Sinopec.Neben China Eastern ist auch Air China mit vergleichbaren Plänen zur Entflechtung seines Frachtlogistikgeschäfts unterwegs. Der chinesische Staatsbeteiligungsverwalter Sasac hatte hierzu im April eine entsprechende Freigabe erteilt.