China schiebt Siemens kräftig an

Konzern profitiert im Quartal von margenstarkem Automatisierungsgeschäft

China schiebt Siemens kräftig an

mic München – Siemens hat im ersten Quartal (31. Dezember) besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Münchner profitieren insbesondere in ihrem Kerngeschäft Industriedigitalisierung von der Erholung auf dem chinesischen Markt.Die Kernsparte Digital Industries steigerte den Auftragseingang, bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte, um 2 % auf 4,1 Mrd. Euro. Die Analysten hatten 4,0 Mrd. Euro erwartet. Der Umsatz legte bereinigt um 5 % auf 3,8 Mrd. Euro zu (Analystenkonsens: 3,6 Mrd.). Dies katapultierte den angepassten operativen Gewinn von 541 Mill. auf 848 Mill. Euro. Der Kapitalmarkt hatte mit nur 592 Mill. Euro gerechnet.Der Gewinnsprung resultiert vor allem aus dem Boom des margenstarken kurzzyklischen Automatisierungsgeschäfts – die Aufträge werden hier nicht langfristig vergeben. Siemens begründet den Profitabilitätsschub auch mit einer höheren Kapazitätsauslastung sowie einem hohen Gewinn aus dem Softwaregeschäft. Außerdem seien die Ausgaben für Personalabbau gesunken. Zudem habe die Sparte Kosten eingespart wegen der Pandemiebeschränkungen. So seien Reise- und Marketingausgaben zurückgegangen.Die zweite Kernsparte Smart Infrastructure wurde von fast gleichen Faktoren begünstigt und übertraf die Erwartungen der Kapitalmarktexperten ebenfalls, wenngleich bezüglich der Profitabilität weniger stark. Der Umsatz legte bereinigt um 4 % auf 3,5 Mrd. Euro zu, der Konsens hatte bei 3,3 Mrd. Euro gelegen. Der angepasste operative Gewinn kletterte von 281 Mill. Euro auf 391 Mill. Euro (Konsens 300 Mill. Euro). Dies entspricht einer Ebita-Marge von 11,2 % nach 8,0 % im Vorjahresquartal. Die Zukunftsaussichten sind rosig: Der Auftragseingang sprang sogar um 7 % auf 3,8 Mrd. Euro (Konsens: 3,5 Mrd. Euro). Im Langfrist-Geschäft der Mobilitäts- und Bahntechnik landete die Ebita-Marge trotz eines Umsatzanstiegs von 4 % auf 2,2 Mrd. Euro wie von den Analysten erwartet bei 10,0 % und exakt auf Vorjahresniveau.Siemens musste allerdings dem starken Euro Tribut zollen. Zwei der drei Sparten meldeten nominal stagnierende bzw. sinkende Erlöse. Konsolidierte Zahlen inklusive der Tochter Healthineers und der Beteiligungen werden am 3. Februar genannt.