nh Schanghai – Der chinesische Telekominfrastrukturbestreiber China Tower Corp. steuert auf einen großen Börsengang in Hongkong zu. Zum Wochenbeginn wurde der Antrag für ein seit längerem in Aussicht stehendes Listing an der Hongkong Exchanges eingereicht. Marktteilnehmer rechnen mit einem der größten Initial Public Offerings (IPO) in diesem Jahr. Die von den drei staatlichen Mobilfunkanbietern China Mobile, China Telecom und China Unicom abgespaltene Gesellschaft dürfte nach Einschätzung der Experten mit dem Gang aufs Parket rund 10 Mrd. Dollar an frischem Kapital bei den Investoren einsammeln. Damit zeichnet sich für den Sommer bereits das zweite Mega-IPO an der Hongkonger Börse in diesem Jahr ab. Anfang Mai hatte der chinesische Smartphone-Bauer Xiaomi seinen Antrag für ein IPO in der chinesischen Sonderverwaltungszone eingereicht, das die Experten ebenfalls in einer Größenordnung von etwa 10 Mrd. Dollar ansiedeln. China Tower gilt als der weltgrößte Betreiber von Telekominfrastruktur, der das gesamte Mobilfunkmasten-Netzwerk der chinesischen Telekomgesellschaften bündelt. China Tower war 2015 im Zuge von Reformbestrebungen bei chinesischen Staatsunternehmen gegründet worden, um zu einer Entflechtung im Telekomsektor beizutragen und externes Kapital einzubringen. Dabei hält der chinesische Branchenführer China Mobile 38 % an der Gesellschaft während China Telecom und China Unicom auf je 28 % kommen. Weitere 6 % liegen bei der staatlichen Beteiligungsgesellschaft China Reform Holdings. Inzwischen hochprofitabelChina Tower, die von ihren Anteilseignern im Mobilfunksektor Leasinggebühren für den Sendemastenbetrieb erhält, ist nach einer anfänglichen Durststrecke hoch profitabel. Nach einem Anlaufverlust über 3,6 Mrd. Yuan (480 Mill. Euro) im ersten Geschäftsjahr und schmalen Erträgen im Jahr 2016 wurde im vergangenen Jahr ein strammer Gewinn über 1,9 Mrd. Yuan erzielt. Der Börsengang der China Tower wird von den Investmentbanken China International Capital Corp (CICC) und Goldman Sachs in einer sogenannten Sponsorenrolle vorbereitet. Damit dürften diese auch im Emissionskonsortium für die Platzierung der Aktien prominent vertreten sein.