Chinas Immobilienkrise

China Vanke in arger Bedrängnis

Nach Evergrande und Country Garden droht mit China Vanke der nächste Immobilienriese in die Zahlungsunfähigkeit zu schlittern.

China Vanke in arger Bedrängnis

Chinas Bauträgerriese Vanke schockt die Anleger aufs Neue

nh Schanghai

Beim massiv überschuldeten chinesischen Immobilienentwickler China Vanke spitzt sich die Lage zu. Wie am Freitagabend bekannt wurde, ist Vanke nicht in der Lage, eine am 28. Dezember fällig werdende Anleihe über 3,7 Mrd. Yuan (etwa 450 Mill. Euro) zu bedienen. Die Anleger sollen am 22. Dezember über eine Streckung der Tilgung und Zinszahlungen entscheiden. Bei einer Ablehnung droht die Einleitung von Insolvenz- und Restrukturierungsverfahren für einen der größten chinesischen Bauträger.

Schock für die Anleger

Vanke hatte die Anleger jüngst mit einer vergleichbaren Ankündigung für einen am 15. Dezember fällig werdenden Bond über 2 Mrd. Yuan geschockt. Dutzende von Bauträgern, darunter die Branchenriesen Evergrande und Country Garden, haben sich einen Default am Bondmarkt geleistet. Sie befinden sich im Abwicklungsmodus oder langwierigen Restrukturierungsverfahren, bei denen Aktien- und Bondanleger weitgehend leer ausgehen werden.

Vanke galt bis vor kurzem noch als eine der wenigen soliden Adressen, die sich aus eigener Kraft halten können – vor allem, weil Vanke mit dem Verkehrsbetreiber Shenzhen Metro Group als Großaktionär über latente staatliche Rückendeckung verfügt. Mit den drohenden Bondausfällen wachsen nun Zweifel an der Bereitschaft der öffentlichen Hand, finanzielle Unterstützung zu leisten.