Chinas Kartellbehörden nehmen Nvidia ins Visier
Mitten im Handelskonflikt zwischen Washington und Peking erhöht China den Druck auf den US-Chiphersteller. Die staatliche Wettbewerbsaufsicht SAMR teilte mit, eine Vorprüfung des weltweit führenden KI-Chipanbieters habe Verstöße gegen Chinas Anti-Monopol-Gesetz ergeben. Der Schritt steht im Zusammenhang mit Übernahme des israelischen Tech-Unternehmens Mellanox 2020, die damals nur unter Auflagen genehmigt worden war. Das Verfahren war im Dezember 2024 eingeleitet worden. Nun haben die chinesischen Behörden eine vertiefte Prüfung angekündigt. Die Aktie des KI-Giganten fiel im frühen Handel an der Nasdaq um 1,3%.
Nvidia steht in China schon länger unter Druck, weil das Geschäft von politischen Vorgaben beider Seiten geprägt ist. Die USA untersagten den Verkauf besonders leistungsfähiger KI-Chips nach China, worauf das Unternehmen abgespeckte Modelle entwickelte. In den vergangenen Monaten begannen die US-Behörden wieder Lizenzen für das China-Modell H20 zu erteilen. Gleichzeitig warnten chinesische Stellen Unternehmen davor, den H20 zu beschaffen, teils mit Verweis auf Sicherheitsbedenken. China steht aktuell etwa für 13% vom Gesamtumsatz bei Nvidia, noch 2022 war es rund ein Viertel.
Der Schritt der Kartellhüter fällt in eine Phase neuer Gespräche zwischen beiden Ländern in Madrid. Dort wurde unterdessen offenbar der Rahmen für eine Einigung über Tiktok abgesteckt, wie US-Finanzminister Scott Bessent sagte. Damit sei der Weg frei für die Übernahme der populären Kurzvideo-Plattform durch US-Investoren. Ein Verbot der Plattform scheint vom Tisch. Die Details werde US-Präsident Donald Trump am Freitag in einem direkten Gespräch mit Chinas Staatschef Xi Jinping klären.