Chinesen haben bei Grammer das Sagen

Börsen-Zeitung, 26.10.2017 sck München - Im Kampf um die Herrschaft beim Autozulieferer Grammer haben die Chinesen ihre Stellung entscheidend ausgebaut. Einer Stimmrechtsmitteilung zufolge stockte der Großaktionär Ningbo Jifeng seinen Anteil am...

Chinesen haben bei Grammer das Sagen

sck München – Im Kampf um die Herrschaft beim Autozulieferer Grammer haben die Chinesen ihre Stellung entscheidend ausgebaut. Einer Stimmrechtsmitteilung zufolge stockte der Großaktionär Ningbo Jifeng seinen Anteil am SDax-Mitglied auf 25,5 % auf. Damit überschritt der Kooperationspartner die Schwelle von 25 %, ab der die Sperrminorität einsetzt. Das heißt, ohne Jifeng sind Hauptversammlungsbeschlüsse nicht mehr möglich. Mitte Oktober kündigte die Firma aus Zhejiang südlich von Schanghai an, ihre Beteiligung über Zukäufe zu erweitern. Seinerzeit verfügte Jifeng über 20 % des stimmberechtigten Grundkapitals (vgl. BZ vom 19. Oktober).Ab einem Anteil von 30 % müssten die Chinesen den übrigen Anteilseignern ein Übernahmeangebot unterbreiten. Davon ist aber nach derzeitigem Stand nicht anzugehen, hat doch Jifeng ihr Ziel in Abstimmung mit der Grammer-Verwaltung weitgehend erreicht: Der Hastor-Clan, der zusammen über 19 % kontrolliert, ist in seine Schranken verwiesen. Im Februar holte die Grammer-Führung Jifeng ins Boot, um den Hastors, die eine Kontrolle der Firma anstrebten, Paroli zu bieten. Grammer befürchtete, von der zu den Hastors gehörenden Prevent-Gruppe geschluckt zu werden. Auf dem regulären Aktionärstreffen Ende Mai verlor die aus Bosnien-Herzegowina stammende Familie eine Kampfabstimmung.