nh Schanghai – Im monatelangen Ringen um den Buy-out der zu den weltgrößten Lagerhausbetreibern zählenden Global Logistic Properties Ltd. (GLP) in Singapur scheint sich ein chinesisches Bieterkonsortium durchzusetzen. Am Freitag hat eine Investorengruppe um die chinesischen Private-Equity-Gesellschaften Hillhouse Capital und Hopu Investment Management sowie den Immobilienentwickler China Vanke, eine Offerte über umgerechnet 11,6 Mrd. Dollar (10,5 Mrd. Euro) vorgelegt. Sie wird vom Board der GLP und ihrem größten Einzelaktionär, dem Singapur-Staatsfonds GIC, mit einem Anteil von 37 %, unterstützt.Das Gebot zu 3,38 Singapur-Dollar je Aktie weist einen kräftigen Aufschlag von 25 % über dem letzten Schlusskurs auf. Am Freitag kletterten die Titel in Singapur um 22 % auf 3,29 Singapur-Dollar. Damit scheinen die Anleger nicht davon auszugehen, dass sich noch eine höhere Offerte generieren lässt, beziehungsweise bisherige Interessenten wie die Private-Equity-Gesellschaften Warburg Pincus und Blackstone nachlegen werden.In den vergangenen Wochen hatte es einige Kontroversen um eine Bevorzugung des chinesischen Konsortiums gegeben, dem nicht zuletzt auch der Mitgründer und gegenwärtige Chief Executive von GLP, Ming Mei, und das von ihm kontrollierte Investmentvehikel SMG angehören. GLP hat nicht zuletzt im chinesischen Markt eine starke Stellung als Betreiber von Lagerhäusern und Logistikstätten, die vom laufenden chinesischen Onlinehandelsboom und der angegliederten Logistikinfrastrukturkette profitieren.Gegenwärtig sorgt Peking zwar für eine Zügelung des im vergangenen Jahr zu beobachtenden Rauschs an ausländischen Akquisitionen von chinesischen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften, doch gehört die Logistikbranche zu den Sektoren, in denen eine chinesische Auslandsexpansion weiter gerne gesehen wird. Vor wenigen Wochen erst hatte sich der Staatsfonds China Investment Corp (CIC) mit einer 12,5 Mrd. Euro schweren Offerte für das Logicor genannte europäische Logistikimmobilienbündel von Blackstone durchgesetzt.