nh Schanghai – Das chinesische Start-up-Unternehmen Megvii Inc. hat sich in einer jüngsten Finanzierungsrunde gut 700 Mill. Yuan (knapp 100 Mill. Euro) bei neu eingestiegenen Investoren besorgt. Dabei sollen der taiwanesische Technologiekonzern und Auftragsfertiger für Elektronikartikel, Foxconn Technology Group, sowie die Hongkonger Investmentbankeinheit der staatskontrollierten chinesischen Großbank China Construction Bank, CCB International Holdings, mit von der Partie sein. Weitere Investoren sind dem Vernehmen nach auch die chinesischen Venture-Capital-Häuser Qiming Venture Partners und Sinovation Ventures. Verheißungsvoller AnsatzMegvii gilt als ein vielversprechender Entwickler von Applikationen rund um die sogenannte Gesichtserkennungstechnologie und die Anwendung von biometrischen Profilen, die insbesondere im Zusammenhang mit E-Commerce-Transaktionen und Online-Finanzdiensten eine wachsende Rolle spielen. Von Megvii entwickelte Gesichtsscanner werden gegenwärtig vor allem von Ant Financial Services, einer Schwestergesellschaft des führenden chinesischen Betreibers von Onlinehandelsplattformen, Alibaba, genutzt.Zu Ant Financial gehört der Zahlungssystembetreiber Alipay, über den Alibabas E-Commerce-Transaktionen abgewickelt werden, sowie eine Reihe von Online-Finanzdiensten. Gegenwärtig arbeitet Megvii mit Ant Financial an einem neuen System zur Öffnung und Legitimierung von Online-Bank-Konten unter Verwendung von Gesichtsscannern. Allerdings steht der Einsatz dieser Technologie noch vor regulatorischen Genehmigungshürden.Neben Alibaba und Ant Financial sind auch die großen Konkurrenten in der chinesischen Technologieszene Baidu und Tencent gegenwärtig in verschiedenen Projekten zur Nutzung von biometrischer Sicherheitstechnik für den Einsatz bei Onlinediensten involviert. Dabei gelten chinesische Konsumenten solchen Technologien gegenüber als besonders aufgeschlossen.