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Chinesische Smartphones unter Cyberverdacht

Nach der Warnung der litauischen Cyberabwehr vor Sicherheitslücken und eingebauten Zensurfunktionen in chinesischen Mobiltelefonen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eigene Untersuchungen eingeleitet, äußerte sich...

Chinesische Smartphones unter Cyberverdacht

hei Frankfurt

Nach der Warnung der litauischen Cyberabwehr vor Sicherheitslücken und eingebauten Zensurfunktionen in chinesischen Mobiltelefonen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eigene Untersuchungen eingeleitet, äußerte sich aber zunächst zurückhaltend zu dem Vorgang. Die litauischen Behörden hatten Smartphones von Huawei und Xiaomi untersucht und dabei vor allem gegen Letztere schwere Vorwürfe im Hinblick auf Funktionen zweier Modellreihen erhoben. Die Aktie von Xiaomi, die global zu den Top 5 der Smartphonehersteller zählt, hinter Samsung, Huawei und Apple, gab in Peking um fast 5% nach.

Während Litauen rundheraus vom Kauf chinesischer Smartphones abriet, blieb das BSI vage und ließ wissen, die Sache genauer zu untersuchen. Der Vorgang ist in jedem Fall ein neuer Schlag gegen die chinesischen Technologieriesen, deren Position im Weltmarkt bereits durch den Dauerbeschuss aus den USA unter der Regierung von Ex-Präsident Donald Trump gelitten hat. Dies gilt vor allem für Huawei, die auch ein Schwergewicht bei Telekommunikationsinfrastruktur, vor allem beim neuen Mobilfunkstandard 5G, ist.

Die Firma steht auf einer schwarzen Liste der US-Regierung, die es zahlreichen bisherigen Partnern unmöglich macht, weiterhin im gewohnten Umfang mit Huawei zu arbeiten, darunter auch Google. Hier ist Huawei einer der wichtigsten Lizenznehmer für Android. Der Konzern rechnet für 2021 mit einem drastischen Einbruch im Smart­phonegeschäft. Die Erlöse würden um 30 bis 40 Mrd. Dollar einbrechen, sagte Huaweis rotierender Chairman Eric Xu, zu Journalisten. Die neuen Wachstumsfelder wie die 5G-Technologie und künstliche Intelligenz könnten dies noch nicht auffangen. 2020 brauchte die Sparte noch 50 Mrd. Dollar Umsatz.